Urban Gardening: Der nachhaltige Trend begeistert nun auch China

Nachdem es im westlichen Kulturkreis einen wahren Siegeszug erlebt hat, ist Urban Gardening – das Anlegen von Gärten auf nicht genutzten Brachflächen innerhalb der Stadt – mittlerweile dabei, das Reich der Mitte zu erobern. Vorreiter ist die „Value Farm“ in der Großstadt Shenzhen, die aus der Shenzhen-Hongkong City Biennale hervorgegangen ist.


Eine alte Glasfabrik erwacht zu neuem Leben

Das Gelände lag schon jahrelang brach, als es im Rahmen der Kulturveranstaltung als Zentrum für das Projekt Urban Gardening in Asien ausgewählt wurde. Inzwischen haben Anwohner die Mauern begrünt und zahlreiche Beete angelegt, doch noch gibt es auch zahlreiche Freiflächen. Diese werden von den Aktivisten jedoch nicht nur für den Gemeinschaftsgarten genutzt, sondern dienen auch als Veranstaltungsort für Konzerte, Partys, Versammlungen und als Tanzfläche. Angekündigt werden die Aktionen meist über Facebook. Auf dem sozialen Netzwerk betreibt die Gemeinschaft mittlerweile eine eigene Seite, auf der ständig die neuesten Informationen über Aussaat, Ernte und natürlich auch Aktionen veröffentlicht werden.

Die Gemeinschaft steht im Vordergrund

Es geht bei der „Value Farm“ nicht nur um den Anbau von Nahrungsmitteln oder das gemeinsame Kochen. Neben der Nachhaltigkeit und der Versorgung mit frischen Lebensmitteln ist es gerade der soziale Aspekt, der von den Besuchern besonders geschätzt wird. Inzwischen dient die alte Fabrik sogar als beliebter Treffpunkt für Trauungen, die in unregelmäßigen Abständen auf dem ehemaligen Hof veranstaltet werden. Entstanden ist das Projekt aus dem Konzept der Biennale, die unter anderem das Umweltbewusstsein in den Mittelpunkt rücken sollte. Dieses ist angesichts der gravierenden Probleme im Reich der Mitte auch in China zunehmend in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt und wird heiß diskutiert. Der städtische Gemeinschaftsgarten ist dabei nur ein Ansatz, der aus einem Gestaltungsplan im Rahmen der Veranstaltung und unter Leitung des Niederländers Ole Boumann entwickelt wurde.

Ein neuer Ansatz für ein neues Bewusstsein

Wachsender Wohlstand und die zunehmende globale Vernetzung haben in Verbindung mit den Zerstörungen der vergangenen 30 Jahre für ein gestiegenes Umweltbewusstsein gesorgt – immer mehr Menschen versuchen etwas gegen den Klimawandel zu tun (klicken Sie zu diesem Thema auch diesen Infolink). Aktionen wie das Urban Gardening in der „Value Farm“ rücken diese Entwicklung in den Mittelpunkt. Neu ist dabei vor allem, dass der Garten nicht nur der reinen Produktion von Lebensmitteln, sondern auch als sozialer Treffpunkt dient.

Bild gestellt von: Iakov Filimonov – Fotolia

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