Reisemediziner warnen: Vor dem Urlaub gegen Meningitis B impfen lassen

ImpfschutzDie Sommerferien stehen vor der Tür, die Koffer sind gepackt, die Flüge gebucht – doch haben Sie auch an ausreichend Impfschutz gedacht? In beliebten Urlaubszielen wie die Türkei oder Nordafrika gibt es ein erhöhtes Risiko für Ansteckungen mit Hepatitis A, auch sollten Sie sichergehen, dass Ihr Impfschutz gegen Polio, Diphtherie und Tetanus bzw. Wundstarrkrampf noch aktuell ist.

Meningokokken verursachen Hirnhautentzündung und Blutvergiftung

Reisende sollten sich vor Aufenthalten in einigen Regionen Afrikas und in Saudi-Arabien gegen Meningokokken impfen lassen. Besonders groß ist das Ansteckungsrisiko mit dem Erreger von Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Blutvergiftungen im sogenannten afrikanischen Meningitis-Gürtel, der sich von Senegal im Westen Afrikas bis Äthiopien im Osten zieht. Als gefährdete Gebiete gelten auch Ruanda, Burundi, Tansania und Nigeria. In diesen Gebieten ist eine Impfungen gegen Meningokokken der Typen A, C, W, Y relevant.

Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) empfiehlt zusätzlich eine neue Impfung gegen Meningokokken der Gruppe B. Diese Erreger kommen vorwiegend in Europa und Amerika vor – in Ländern wie England, Österreich und Polen gehört die Impfung bereits zum nationalen Impfprogramm, auch in Portugal, Tschechien und Australien wird sie empfohlen. Der neue Impfstoff wurde bei regionalen Ausbrüchen von Meningitis in den USA und Kanada eingesetzt, um eine Ausbreitung zu verhindern. Austauschschülern und Studenten, die eine längere Zeit in den USA verbringen wollen, sollten sich deshalb auch gegen Meningokokken B impfen lassen.

Meningitis: Zu Beginn von einem grippalen Infekt kaum zu unterscheiden

Die Meningokokken-Erkrankung beginnt meist mit Beschwerden wie bei einer Erkältung: Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Lichtempfindlichkeit und Kopfschmerzen. Typisch für die Hirnhautentzündung ist der versteifte, schmerzende Nacken. Die Symptome können sich innerhalb weniger Stunden entwickeln. Bei Verdacht auf Meningitis muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Leider verläuft die Erkrankung bei jedem zehnten Patienten tödlich. Bei jedem fünften Patienten kommt es trotz Behandlung zu lebenslangen Spätfolgen wie Hirnschäden oder Taubheit. Wenn die Erreger sich im Körper ausbreiten, kann es zu einer Blutvergiftung führen, in deren Folge es sogar zu Amputationen von Gliedmaßen kommen kann.

In Deutschland wird die bakterielle Meningitis bei Säuglingen vor allem durch Streptokokken, bei älteren Kindern und Erwachsenen vor allem durch Pneumokokken und Meningokokken der Gruppen B und C verursacht.

Fotourheber: Thinkstock, iStock, Sven Hoppe

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