VW-Zertifikat soll Unbedenklichkeit ausweisen

Wolfsburg – Besitzer von VW-Modellen mit Erdgas-Antrieb (CNG) können weiterhin Probleme beim Tanken bekommen. Derzeit läuft ein Rückruf für die Erdgasmodelle von Touran, Passat und Caddy. Bis zu deren Umrüstung sind diese von der Betankung ausgeschlossen, erklärt Volkswagen.

Hintergrund ist ein Unfall, bei dem die Gastanks eines VW Touran beim Betanken geborsten waren und der Fahrer schwer verletzt wurde. Auch Modelle aus dem Volkswagen-Konzern, die explizit nicht von dem Rückruf betroffen sind, werden von einigen Tankstellenbetreibern derzeit nicht mit Erdgas betankt. Fahrer dieser Autos können aber über die VW-Hotline 0800-1234103 oder über den Händler ein Unbedenklichkeitszertifikat anfordern, teilt der Konzern mit. Mit diesem Zertifikat können die Fahrer sich beim Tankstellenpersonal melden und sich die Zapfsäule freischalten lassen. Das Zertifikat stellt der Händler nach erfolgter Reparatur auch den zurückgerufenen Autos aus. Zusätzlich dokumentiert ein Aufkleber in der Reserveradmulde die Umrüstung.

Die letztendliche Entscheidung, ob Autos betankt werden oder nicht «liegt allein bei den Unternehmen, die ihren Tankstellenpächtern Empfehlungen aussprechen können», sagt Alexander von Gersdorff vom Mineralölwirtschaftsverband. Aral beispielsweise empfiehlt seinen Tankstellenunternehmern «in Abstimmung mit dem jeweiligen Gasversorger auch VW-Fahrzeuge wieder zur CNG-Betankung zuzulassen, sofern ein Zertifikat vorgelegt werden kann», so eine Sprecherin.

Allen vom Rückruf betroffenen Kunden rät VW, ihr Fahrzeug bis zur erfolgten Umrüstung mit Benzin zu betreiben. Denn bei einer Gas-Betankung könne eine durch Korrosion vorgeschädigte Außenhaut des Tanks bei der Betankung bersten. Der Gastank könne aber ganz normal leer gefahren werden und das Auto danach im Benzinbetrieb genutzt werden. Da aber die Autos für den Gasbetrieb optimiert sind, haben sie nur einen Nottank für Benzin an Bord. Die Benzin-Reichweiten bei Normverbrauch gibt VW beispielsweise für den Touran 7-Sitzer mit 170, für den Passat mit 460 und für den Caddy mit 150 Kilometern an.

Vom Rückruf sind nach VW-Angaben weltweit circa 36 900 Fahrzeuge betroffen. In Deutschland sind das 4750 Touran, 2550 Passat und circa 16 260 Caddy. Die Touran-Besitzer wurden laut VW bereits im Juni und im September angeschrieben. Die der betroffenen Passat- und Caddy-Modelle sollen ab dieser Woche informiert werden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen erfolge dies über einen Dienstleister. Das Kraftfahrt-Bundesamt stelle die Halterdaten zur Verfügung und VW das Kundenanschreiben. Nach dem Erhalt des Briefes sollten Betroffene bei einer VW-Werkstatt einen Termin vereinbaren.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa/tmn)

(dpa)
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