2:2 in Frankfurt: Nächster Rückschlag für den BVB

Frankfurt/Main – Borussia Dortmund ist nur noch ein Schatten seiner erfolgreichen ersten Saisonphase. Zum Abschluss einer völlig misslungenen Woche verspielte der Bundesliga-Tabellenführer einen 2:0-Vorsprung bei Eintracht Frankfurt und musste sich am Ende mit einem 2:2 (1:0) begnügen.

Nuri Sahin in der 19. und Maximilian Philipp in der 57. Minute brachten den BVB vor 51 500 Zuschauern zunächst scheinbar sicher in Führung. Doch ihre Verunsicherung war der Mannschaft von Peter Bosz nach den beiden Enttäuschungen gegen RB Leipzig und APOEL Nikosia jederzeit anzumerken. So kam die Eintracht in nur vier Minuten zum verdienten Ausgleich: Zunächst verwandelte Sebastien Haller (64.) einen Foulelfmeter, danach traf Marius Wolf zum 2:2 (68.).

Bereits die Entstehung des ersten BVB-Treffers und der Jubel danach sagte viel über die Dortmunder Verfassung in diesen Tagen aus. Eigentlich wollte Verteidiger Marc Bartra in dieser 19. Minute aufs Tor schießen, doch sein Schuss verunglückte ihm so sehr, dass er zufällig zu einer Vorlage für den aufgerückten Sahin mutierte.

Der 29 Jahre alte Ur-Dortmunder feierte seinen zweiten Saisontreffer, indem er einmal quer über den Platz lief und den BVB-Torwart Roman Bürki umarmte. Der Schweizer hat besonders turbulente Tage hinter sich. Sein Fehler im Champions-League-Spiel auf Zypern hat die Kritik an dem 26-Jährigen noch einmal verstärkt. Die Borussia verlängerte seinen Vertrag aber nur drei Tage später demonstrativ bis 2021.

Am Samstag in Frankfurt rechtfertigte Bürki dieses Vertrauen zunächst, indem er in der 31. und 33. Minute jeweils gegen die allein vor ihm stehenden Marius Wolf und Ante Rebic rettete. In der zweiten Halbzeit verschuldete er dann allerdings durch ein Foul an dem Kroaten den Elfmeter zum 1:2. All das zeigte: Der BVB hatte von Beginn an große Probleme mit der kampfstarken und robusten Eintracht.

Hinten ließen die Gäste immer wieder Frankfurter Torchancen zu. Nach vorne wirkte vieles gehemmt und wurde meist dann gefährlich, wenn die beiden Außenstürmer Maximilian Philipp und Christian Pulisic ihre Antritts- und Dribbelstärke einsetzten. Ansonsten: Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang vergab in der 42., 50. und 53. Minute drei dicke Chancen und war ansonsten kaum zu sehen. Mario Götze verlor in seinem 100. Bundesliga-Spiel für die Borussia zahlreiche Bälle.

Beide Teams hatten zudem mit personellen Problemen zu kämpfen. Bei der Eintracht musste Timothy Chandler in der 37. Minute verletzt ausgewechselt werden. Dortmund fehlte durch Verletzungen und die Sperre von Sokratis eine komplette Abwehrreihe. Die Innenverteidigung bildeten der Mittelfeldspieler Julian Weigl und der zum ersten Mal seit März 2016 wieder für den BVB auflaufende Neven Subotic.

Vor allem Rebic stellte diese äußerst wackelige Notbesetzung immer wieder vor Probleme. In der zweiten Halbzeit trieb er die Eintracht zu einer Offensivaktion nach der anderen. Die Eintracht drückte, gab dadurch aber auch mehr Raum preis: So entwickelte sich nach der Pause ein spannender und lebhafter Schlagabtausch.

Das 0:2, 1:2 und 2:2 fielen innerhalb von elf Minuten. Zwischendurch vergab Pulisic das mögliche 3:1 für Dortmund (66.). Danach hatten Mijat Gacinovic (70.) und Haller (79.) die Gelegenheit, dieses Spiel komplett zu drehen. Aber auch der BVB besaß noch eine Riesenchance: In der 90. Minute rettete Frankfurts Hasebe auf der Torlinie.

Fotocredits: Hasan Bratic
(dpa)

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