96-Coach Breitenreiter erleichtert vor Mammut-Auftakt

Karlsruhe/Hannover – André Breitenreiter hat erreicht, was er wollte: Ruhe. Ohne Aufregung bereitet sich Hannover 96 auf den prestigeträchtigen Bundesliga-Auftakt beim Nordrivalen Werder Bremen vor.

Ohne einen frühen Pokal-K.o. moderieren zu müssen, gehen die Niedersachsen in die letzten Tage vor ihrer Mammut-Mission. «Das war sicherlich ziemlich wichtig», sagte 96-Trainer Breitenreiter.

Erleichtert lehnte der 44-Jährige nach einem «sehr souverän, sehr seriös, sehr konzentriert» herausgespieltem 6:0 in der ersten Runde des DFB-Pokals an einem Balken in der Geschäftsstelle des Karlsruher SC. Lächelnd hatte er sich zuvor nach dem unerwartet klaren ersten Saisonsieg beim badischen Drittligisten mit Manager Horst Heldt abgeklatscht.

Mit einem trainingsfreien Montag begann dann für die Hannoveraner der Endspurt vor der Bundesliga-Pflicht. Dass der Pokal-Auftritt beim zweifellos ambitionierten, aber enttäuschenden KSC sicherlich noch kein Gradmesser war, weiß allerdings auch der Coach: «Das heißt für die Bundesliga wenig, außer dass wir uns Selbstvertrauen geholt haben.»

Seine Vertragsverlängerung wurde bereits festgezurrt. Fragezeichen umgeben die 96er zumindest von außen vor dem Gastspiel bei den höher eingeschätzten Bremern dennoch. Was die Niedersachsen leisten können, ist unklar. Einige Experten handeln sie als Abstiegskandidaten. «Wir müssen uns nicht verstecken», sagte jetzt Torwart Michael Esser mit Blick auf Bremen, das sich beim 6:1 in Worms ebenfalls torfreudig präsentierte.

Nach dem Auftritt am Samstag in Bremen stehen zwei scheinbar (zu) große Herausforderungen mit geringen Aussichten auf eine Punkteausbeute an. Das erste Heimspiel vor den kritischen Fans gegen Borussia Dortmund kann ebenso schnell schiefgehen wie das anschließende Auswärtsspiel bei RB Leipzig. Nicht auszuschließen, dass Hannover schnell unten in der Tabelle der Fußball-Bundesliga feststeckt. 

Im Karlsruher Wildpark-Stadion hatte Breitenreiter zwar nichts zu meckern, sorgenfrei ist der Coach aber dennoch nicht. Der Aufstiegstrainer verlangt vor dem Ende des Transferfensters am 31. August eine, wenn nicht zwei Verstärkungen für die Innenverteidigung. Abwehrchef Salif Sané wanderte zum FC Schalke 04 ab. Der Japaner Genki Haraguchi hofft nach seiner Zerrung noch auf einen Einsatz am Samstag in Bremen. Auch auf den offensiven Außenpositionen fehlen Breitenreiter generell aber Alternativen. Für einen neuen Stand zu möglichen Zugängen sei er der falsche Ansprechpartner – er forderte: «Wir müssen weitsichtig denken, damit wir uns nicht selbst unter Druck setzen.»

Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)

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