Acht-Tore-Spektakel: Hannover bremst Leverkusen

Hannover – Mit einem irren Acht-Tore-Spektakel hat Hannover 96 den Erfolgszug von Bayer Leverkusen gebremst. Beim packenden 4:4 (2:3) blieben die Leverkusener zwar im zwölften Spiel in der Bundesliga nacheinander ungeschlagen, verpassten aber den möglichen Sprung auf Platz zwei.

Vor 32.800 Zuschauern sorgten beide Teams für das zweite Acht-Tore-Festival der Hinrunde nach dem 4:4 zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Die Leverkusener gingen durch Julian Brandt in der elften Minute in Führung und kamen zu weiteren Toren durch Admir Mehmedi (25.) und den zur Pause eingewechselten Leon Bailey (47./67.). Für Hannover trafen Ihlas Bebou (12.), Niclas Füllkrug (21./Foulelfmeter), Felix Klaus (45.) und Julian Korb (83.). Die Niedersachsen überwintern damit im Tabellen-Mittelfeld.

Beide Mannschaften spielten von Anfang an mutig und munter nach vorn und boten beste Unterhaltung. Dass es bei dem offenen Schlagabtausch auch Abwehrfehler gab, war zumindest den neutralen Zuschauern egal.

Der Torreigen eröffnete Brandt mit einem schönen Volleyschuss nach einer Flanke von Lars Bender, der sich stark auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. Bayer war aber nach dem Treffer unkonzentriert und kassierte quasi im Gegenzug den Ausgleich durch Bebou. Der vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf verpflichtete Angreifer lenkte eine Rechtsflanke von Korb mit einem herrlichen Flugkopfball zu seinem fünften Saisontreffer ins Netz.

Bei der ersten Führung erhielt Hannover Hilfe aus Köln. Füllkrug verwandelte den Elfmeter, den Schiedsrichter Sören Storks erst nach Videobeweis gab, weil er das Foul von Jonathan Tah an Felix Klaus zunächst nicht gesehen hatte.

Es dauerte nicht lange, bis Leverkusen zurückschlug – allerdings mit Hilfe von Hannover. Salif Sané vertändelte den Ball, den Fehlpass schnappet sich Karim Bellarabi und legte den Ball auf Mehmedi, der ins kurze Ecke traf.

Dass bei Hannover Torjäger Martin Harnik wegen Magen-Darm-Problemen fehlte, spielte keine Rolle. Vielmehr trafen die Gastgeber bereits vor der Pause zum dritten Mal. Klaus verwandelte den cleveren Rückpass von Füllkrug und hatte dabei Glück, dass Jonathan Tah den Ball unhaltbar für Bayer-Keeper Bernd Leno abfälschte.

Nach der Pause ließ Bayer-Trainer Heiko Herrlich die Bender-Zwillinge in der Kabine, stellte die Taktik um – und sah den schnellen Ausgleich. Der gerade eingewechselte Bailey verwandelte den herrlichen Steilpass von Kai Havertz.

Hannover machte nach dem Ausgleich weiter Druck und spielte ungestüm nach vorne. Doch der Gastgeber kassierte den vierten Treffer durch den schnellen Bailey. Den Konter über Mehmedi schloss der Jamaikaner cool ab. Damit aber nicht genug: Korb krönte eine irre Partie mit dem verdienten 4:4.      

Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)

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