Beckert verpasst Medaille als Zehnter über 5000 Meter

Pyeongchang – Patrick Beckert hat eine lange Durststrecke nicht beenden können und die erste Olympia-Medaille deutscher Eisschnellläufer nach 16 Jahren klar verfehlt.

Der 27 Jahre alte Thüringer belegte über 5000 Meter in 6:17,91 Minuten nur den zehnten Platz, nachdem er vor vier Jahren schon Achter war. Die bislang letzte Olympia-Medaille deutscher Herren hatte der Dresdner Jens Boden 2002 mit Bronze in Salt Lake City geholt.

Den olympischen Hattrick vollzog der niederländische Superstar Sven Kramer, der die Strecke in 6:09,76 Minuten zum dritten Mal nach Vancouver 2010 und Sotschi 2014 für sich entschied und damit seinen insgesamt vierten Olympiasieg mit olympischem Rekord verbuchte. Silber ging vor über 7000 Zuschauern, darunter einige Hundert Oranje-Fans, an Weltrekordler Ted-Jan Bloemen aus Kanada, der sich im Fotofinish in 6:11,61 Minuten um zwei Tausendstel gegen den Norweger Sverre Lunde Pedersen durchsetzte. Moritz Geisreiter aus Inzell (6:18,34) belegte Platz zwölf.

«Es fehlte heute ein wenig die Frische, die Dynamik, das Tempo zu halten», meinte Beckert. «Aber es wäre unfair zu sagen, das war ein schlechtes Rennen.» Im vorletzten Paar war Beckert auf Kramer getroffen und musste den schier übermächtigen Oranje-Läufer schon nach etwa 2200 Metern ziehen lassen und seinen Kampf allein gegen die Uhr bestreiten.

Die volle Konzentration von Beckert gilt nun den 10 000 Metern am Donnerstag, auf denen der Erfurter im Vorjahr an gleicher Stelle WM-Bronze erkämpfte. In den vergangen Monaten hatte Beckert alles dem Ziel Olympia untergeordnet und auch auf die Teilnahme an der EM in Kolomna verzichtet.

Seit Jahren trainiert der Bruder der Team-Olympiasiegerin von Vancouver, Stephanie Beckert, außerhalb der Auswahl-Trainingsgruppe von Chefcoach Jan van Veen. Unter Regie seines kanadischen Trainers Gabriel Girard dreht er meist allein mit seinem Bruder Pedro in Erfurt seine Trainingsrunden. Weltcup-Podestplätze in Calgary und Salt Lake City im Dezember sowie sein hochwertiger deutscher Rekord über 5000 Meter (6:07,02) hatten ihn in seinem Kurs bestätigt. Sowohl Stephanie als auch Pedro hatten den Sprung nach Pyeongchang verpasst.

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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