BVB und Tuchel klagen nach 1:1-Remis in Mainz

Mainz – Die Drängelei an der Bundesliga-Spitze verzeiht Borussia Dortmund solch einen Ausrutscher eigentlich nicht.

«Die Spiele sind wahnsinnig eng. Die Konkurrenz ist unglaublich konstant und hat den Vorteil der Außenseiterrolle», sagte Trainer Thomas Tuchel nach dem unnötigen 1:1 (1:0) des BVB beim FSV Mainz 05 ziemlich emotionslos. Vor dem Schlager gegen RB Leipzig am Samstag liegt seine Mannschaft als Tabellenvierter der Fußball-Bundesliga immer noch hinter dem Sensations-Aufsteiger und Eintracht Frankfurt sowie punktgleich mit 1899 Hoffenheim. Keine Frage: Der prädestinierte Bayern-Verfolger hinkt weiter «einen Tick» (Tuchel) hinter den Erwartungen her.

Ziemlich konsterniert verschwand der frühere Mainzer Chefcoach an alter Wirkungsstätte nach dem Schlusspfiff in den Katakomben. Auch mit Afrika-Cup-Rückkehrer Pierre-Emerick Aubameyang hatten die Dortmunder zum Rückrunden-Auftakt den Sprung auf den Champions-League-Platz verpasst. Vor der Sky-Kamera beklagte Tuchel den «fehlenden Mumm» seiner Mannschaft.

Trotz des Blitztors nach 124 Sekunden durch Marco Reus verschenkte der BVB den so wichtigen Sieg. Danny Latza bestrafte die nach der Pause zu passiven Gäste mit dem Ausgleichstreffer in der 83. Minute – es war der einzige Schuss der Rheinhessen, der aufs gegnerische Tor kam. «Das ist sehr enttäuschend. Mit einem Dreier hätten wir wieder auf Platz drei rücken können. Das ist bitter, weil wir vorher den Sack schon hätten zumachen können», klagte Kapitän Marcel Schmelzer.

Weltmeister André Schürrle stellte fest: «Ich hatte nie das Gefühl, dass das 1:1 in der Luft liegt, darum ist das jetzt sehr bitter. Uns fehlen die dreckigen Siege.» Vom FC Bayern redet beim BVB ohnehin niemand mehr: 14 Punkte beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter – und auch schon elf auf Leipzig. «Die Liga ist kompliziert geworden und qualitativ sehr, sehr stark geworden, auch in der Spitze», sagte Tuchel: «Wir haben das Gefühl, dass wir ein paar Punkte zu wenig haben.»

Dabei wurde ein Treffer der Mainzer durch Yoshinoro Muto vor der Pause wegen Abseits zu Unrecht nicht gegeben. Kurz vor dem Abpfiff hatte der eingewechselte Pablo De Blasis sogar noch die Chance zum Siegtreffer. «Ich glaube: Den Ausgleich gegen Dortmund zu schießen, ist so spät besser – sonst wäre der Weg bis zur 90. Minute zu weit geworden», erklärte Schmidt.

Die Mainzer freuen sich nun auf das Duell bei Borussias Tabellennachbarn Hoffenheim. Da könnte auch Neuzugang Bojan Krkic sein Debüt geben, die Leihgabe von Stoke City steht an diesem Montag erstmals in Mainz auf dem Trainingsplatz. «Hoch interessant» findet auch Tuchel diesen Transfer: Krkic war ja mal Lionel Messis Nebenmann beim FC Barcelona. «Es ist an Martin, da was rauszuholen», meinte Tuchel und schmunzelte dann doch noch beim Blick auf seinen Kollegen Schmidt.

Fotocredits: Torsten Silz
(dpa)

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