Den Durchblick verloren: Bundesregierung und Riester-Rente

RentenunterlagenDreizehn Jahre nach ihrer Einführung steht die so genannte Riester-Rente in keinem guten Licht da. Verbraucherschützer bescheinigen einer Vielzahl entsprechender Verträge zu hohe Kosten bei gleichzeitig zu geringen Erträgen. Entsprechend ist die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge seit Jahren rückläufig. Auf eine Reaktion der Politik auf diese Entwicklung wartet man allerdings bisher vergeblich.

Private Vorsorge ist unverzichtbar

Da die gesetzlichen Renten nach dem Prinzip der Umlagefinanzierung funktionieren, lässt sich aufgrund der demographischen Entwicklung nur schwer abschätzen, ob das System in seiner bisherigen Form langfristig überlebensfähig ist. Dieser Unsicherheit sollte im Rahmen der Riester Rente durch die staatliche Förderung von privaten Formen der Altersvorsorge begegnet werden. Allerdings beließen die Verantwortlichen es dabei, den gesetzlichen Rahmen für diese Art von Verträgen abzustecken. Eine Erhebung von Daten bezüglich der daraufhin abgeschlossenen Verträge erfolgte nicht. Auf eine kürzlich gestellte Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen hinsichtlich der praktischen Entwicklung beim Thema Riester-Rente konnte die Bundesregierung daher nur ausweichend antworten. Es fehlt den zuständigen Stellen schlicht an Informationen, was die praktische Ausgestaltung der einzelnen Riester-Angebote betrifft. Hier klafft eine gigantische Wissenslücke, die es dringend zu schließen gilt.

Es besteht Nachbesserungsbedarf

Diese stiefmütterliche Behandlung durch die Politik hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass zu etwa 16 Millionen bestehenden Verträgen im Jahr 2011 nur etwa 700.000 Neuverträge abgeschlossen wurden. Die Entwicklungskurve zeigt beim Thema private Altersvorsorge seitdem weiter nach unten. Trotzdem lässt sich der Staat die laufenden Verträge gut drei Milliarden an direkter Förderung und Steuervorteilen kosten. All dies geschieht, ohne zu überprüfen, ob dieses Steuergeld auch tatsächlich sinnvoll angelegt ist. Insofern ist es dreizehn Jahre nach Einführung der Riester-Rente höchste Zeit für eine grundsätzliche Evaluierung der bisherigen Förderungspraxis. Denn der Bedarf an sinnvollen Formen der privaten Vorsorge für das Alter ist in dieser Zeit nicht geringer sondern größer geworden.

Die eigenen Verträge prüfen lassen

Für Anleger, die bereits einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, ist es in jedem Fall sinnvoll, eine Beratung mit einem entsprechend geschulten Finanzberater durchzuführen – informieren Sie sich hierzu auch bei Swiss Life, einer der ältesten Anbieter von Vorsorgeleistungen. Denn die geringen Erträge vieler dieser Verträge werden durch die mit ihnen verbundenen Förderungen und Steuervorteile oftmals kaum noch aufgewogen. Daher macht es Sinn, sich über alternative Formen der Anlage dieser Gelder für das Alter Gedanken zu machen.

IMG: ThinkStock, iStock, PhotoQueen123

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