Der FC Ingolstadt hat plötzlich «Siegertypen»

Ingolstadt – Nach der Wahnsinns-Woche mit drei Siegen war Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis einfach nur unglaublich stolz auf seine Mannschaft.

«Das sind einfach Siegertypen», schwärmte der 43 Jahre alte Fußballlehrer, der mit den Oberbayern – unabhängig von einem Happy End am Saisonende – schon jetzt eines der tollsten Comebacks im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hingelegt hat.

2:1 gegen Mainz, 3:2 in Augsburg und am Sonntag ein weiteres 3:2 gegen den praktisch feststehenden Absteiger Darmstadt 98 – Respekt! «Vor acht Tagen hatten wir noch zehn Punkte Rückstand, jetzt einen. Wir sind da», erklärte Walpurgis. «Vor einer Woche wurden wir gar nicht mehr genannt im Abstiegskampf», erinnerte Mittelfeldspieler Pascal Groß, neben Almog Cohen und Freistoß-Spezialist Markus Suttner einer der drei gefeierten Torschützen der Schanzer gegen Darmstadt.

Mit 28 Punkten stehen die Ingolstädter als Vorletzter immer noch auf einem Abstiegsplatz. Aber die Oberbayern sind vor den letzten sechs Spieltagen wieder auf Tuchfühlung zu den bedrohten Teams vor ihnen: FC Augsburg (29), FSV Mainz (29) und der VfL Wolfsburg (30), der Gegner am kommenden Samstag. Dann wird jedoch Abwehrspieler Romain Brégerie nach seiner Roten Karte in der Schlussphase fehlen.

«Wenn wir die Leistung zeigen, können wir auch jedes Spiel gewinnen bis zum Ende der Saison», tönte der von Woche zu Woche stärker werdende israelische Siegertyp Almog Cohen in der Euphorie des Achterbahnsieges gegen Darmstadt. 1:0 geführt, dann urplötzlich 1:2 nach Darmstadts Doppelschlag durch Mario Vrancic zurückgelegen. Und schließich mit einem Kraftakt in Hälfte zwei doch noch das 3:2 erzwungen. 14 081 Zuschauer waren entzückt, applaudierten stehend.

«Unser großer Traum ist immer noch, nächstes Jahr Bundesliga zu spielen», sagte Kapitän Marvin Matip. «Wenn wir am Ende auf Platz 15 stehen oder wenn wir es über die Relegation schaffen, hätten wir es allen gezeigt.» Allen Fans in Deutschland und allen in der Liga.

Fotocredits: Armin Weigel
(dpa)

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