Der Flüchtlingsstrom kostet 50 Milliarden Euro

Der Flüchtlingsstrom kostet 50 Milliarden EuroUm den aktuellen Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan bewältigen zu können, ist für den Staat ein immenser logistischer Aufwand nötig. Die Registrierung, Unterbringung und Integration von Hundertausenden verursacht enorme Kosten. Eine Kölner Studie wagt jetzt eine Prognose für die nächsten beiden Jahre.

Eine Kölner Studie analysierte die anfallenden Kosten

Die Flüchtlinge, die schon in Deutschland sind oder die dieses Jahr voraussichtlich noch bei uns eintreffen, müssen neben der Registrierung auch Untergebracht und verpflegt werden. Danach helfen dann Integrations- und Sprachkurse bei der Eingliederung in unsere Gesellschaft. Die Kölner Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert bei 1,5 Millionen Flüchtlingen für das laufende Jahr 2016 Kosten von 22 Milliarden Euro für Bund und Länder. Davon entfallen allein fünf Milliarden Euro auf die Integrations- und Sprachkurse.

Für 2017 steigen die Kosten nochmals an

Die Zahl der Flüchtlinge wird sich im laufenden Jahr voraussichtlich noch weiter erhöhen, sodass die IW-Studie für 2017 von 2,2 Millionen Migranten, die dann in Deutschland leben werden, ausgeht. Dadurch steigen die Kosten für den Staat natürlich an. Unterbringung, Verpflegung und Kurse sollen sich dann auf insgesamt 27,6 Milliarden Euro summieren.

Noch ist Geld da

Momentan kann Finanzminister Schäuble sein angestrebtes Ziel, ohne Neuverschuldung des Staates auszukommen, noch einhalten. Eine Zwölf-Milliarden-Rücklage aus 2015 macht’s möglich. Ist diese Summe aber aufgebraucht, könnte es eng werden in Schäubles Staatssäckel. Finanzexperten halten dann eine Neuverschuldung spätestens für 2017 für unvermeidbar.

Das nächste Problem wartet schon: Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit kalkuliert für das laufende Jahr 2016 mit etwa 350.000 Migranten, die von Hartz IV abhängig sein werden. Die besten Perspektiven auf qualifizierte Arbeit hätten die Kinder der Flüchtlinge, die in Deutschland zur Schule gehen. Migranten unter 35 haben noch realistische aber geringere Chancen auf Qualifikation für eine Arbeitsstelle. Für deutlich über 40-Jährige Flüchtlinge sei die Lage aber schwierig. Die Eingliederung in den Arbeitsmarkt ist ein langwieriger Prozess.


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