Deutschland verliert gegen unterlegene Franzosen

Gestern besiegte die Deschamps-Elf die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der Europameisterschaft 2016. Die Franzosen jubeln. Am kommenden Sonntag, den 10. Juli, darf die Grande Nation deshalb vom Titel im eigenen Land träumen. Das Team von Bundestrainer Jogi Löw trauert, denn die Niederlage war unverdient…


Das große Gesprächsthema vor dem Halbfinale war die Aufstellung der Löw-Elf. Nachdem Mats Hummels im Viertelfinale gegen Italien die zweite gelbe Karte kassierte und somit gesperrt fehlt, verletzten sich außerdem Sami Khedira und Mario Gomez. Auch die Personalie Bastian Schweinsteiger war lange Zeit fraglich. Letztendlich gab Kapitän Schweinsteiger sein Go, weshalb für Khedira Emre Can neben Schweinsteiger ins Mittelfeldzentrum rückte. Benedikt Höwedes ersetzte Hummels in der Innenverteidigung und Thomas Müller bildete die Spitze der 3-3-4-Formation, mit der Bundestrainer Löw spielen ließ. Frankreichs Trainer Didier Deschamps nahm gegenteilig keine Änderungen Aufstellung gegen Island im Viertelfinale vor.

Griezmann verwandelten (unnötigen) Elfmeter

Das Spiel begann mit einem wilden Schlagabtausch beider Offensiven, wobei es den Franzosen in den ersten zehn Minuten besser gelang, sich durch die deutschen Reihen zu spielen. Nach der zehn minütigen französischen Überlegenheit fand die Löw-Elf jedoch immer besser ins Spiel und unterbrach das Offensivpressing der Franzosen. Fortan dominierte die deutsche Nationalmannschaft das Spiel.

Die Spielstruktur der Deutschen wurde schnell ersichtlich: Bastian Schweinsteiger ließ sich meist zur linken Seiten fallen, wodurch eine dreierkette entstand, bei der Jérôme Boateng über den rechten Halbraum nach vorne ausbrechen konnte oder zumindest genügend Zeit hatte, um einen Diagonalpass zu schlagen. Frankreich kam kaum mehr ins Spiel, ihnen fehlten die Ideen bei gut gestaffelten Deutschen. Auf Angriffe der Franzosen reagierte die DFB-Elf mit starker Manndeckung, wodurch Antoine Griezmann und Co. Kaum in ihr Spiel fanden.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit folgte dann jedoch der Schock für die deutsche Nationalmannschaft: Jonas Hector klärte kurz vor der Pause etwas unnötig zum Eckball, bei dem dann Schweinsteiger mit der Hand den Ball berührte. Griezmann verwandelte den Elfmeter souverän zum 1:0 aus französischer Sicht (45.).

Trotz Überlegenheit keine Torchance

Nach der Halbzeit verzichteten beide Teams ungewöhnlich auf einen Wechsel. Die Löw-Elf dominierte auch den zweiten Teil der Partie, ihnen gelangen jedoch kaum Torchancen. Lange Ballbesitzphasen genügten nicht. Dem hingegen gelang der Deschamps-Elf eine zielführende Offensivszene: Höwedes leitete mit einem fatalen Querpass im deutschen Strafraum das 2:0 ein. Pogba spielte Shkodran Mustafi aus, Neuer kam aus dem Tor, konnte den Ball jedoch nicht final klären und Griezmann schob ein (72.). Hiermit war das Spiel entschieden, es plätscherte weiter dahin, die zwei letzten Chancen auf deutscher Seite reichten nicht aus. Endstand: 2:0.

Am Sonntag trifft Gastgeber Frankreich auf die bislang glanzlosen Portugiesen. Ein Spiel um Platz Drei gibt es bei Europameisterschaften nicht.

Video: www.youtube.com/watch?v=YCv_MWnUuAs

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