Eintracht und Bayern in der Einzelkritik

Berlin – Mit einem 3:1 (1:0)-Sieg gegen den FC Bayern München sichert sich Eintracht Frankfurt sensationell den DFB-Pokal. Hier die Mannschaften in der Einzelkritik:

EINTRACHT FRANKFURT

Hradecky: Souveräner letzter Eintracht-Auftritt. Nur beim Rauslaufen Schwächen. Lattenglück bei Lewandowski-Freistoß, machtlos beim 1:1.

Abraham: Der Kapitän als Abwehrturm. Klärte immer wieder per Kopf bei Bayern-Flanken. Foul gegen Alaba in Gefahrenzone blieb ohne Folgen.

Hasebe: Kluger Organisator. Rückte immer wieder aus Fünferkette und störte Ribery&Co. Zweikampfstärkster Frankfurter der ersten Hälfte.

Salcedo: Unauffällig, aber solide. Störte Lewandowski in bester Strafraum-Position mit artistischer Einlage entscheidend (76.).

Da Costa: Behielt Ribéry so gut es ging im Griff. Sein langer Ball aus dem Mittelfeld leitete das entscheidende 2:1 ein.

Willems: Rustikaler Abräumer, kassierte verdient Gelb für Check abseits des Balls gegen Kimmich.

Mascarell: Kam Schritt zu spät gegen Lewandowski vor dem Ausgleich. Zwang Ulreich mit Direktabnahme zu ungenauer Abwehr (66.).

De Guzman: Fiel vor allem durch gefährliche Standards auf. Durfte nach 74 Minuten für Russ raus.

Wolf: Nur wenig Zeit für Vorstöße, hochbeschäftigt durch Alaba und Ribéry. Konnte nicht immer zeigen, warum er Thema bei Dortmund ist.

Rebic: Umjubelter Doppeltorschütze. Verdiente sich 1:1 (11.) mit Ballgewinn. Tauchte länger ab – und schlug dann gnadenlos zu.

Boateng: Begann in ungewohnter Position als Solo-Sturmspitze. Handlungsschnell mit Pass zur Führung auf Rebic. Immer gefährlich.

Gacinovic: Kämpfte wie das übrige Eintracht-Team aufopferungsvoll. Sorgte im Alleingang zum 3:1 für die ganz große Eintracht-Party.

Russ: Kam acht Minuten vor dem 2:1, half die späte Führung zu verteidigen.

Haller: Seine Einwechslung für Doppeltorschütze Rebic brachte noch Zeit.

FC BAYERN MÜNCHEN

Ulreich: Vor den Augen von Neuer auf der Bank wenig geprüft, bei den Toren ohne Chance. In den wenigen Gefahrenmomenten mit Unsicherheiten.

Kimmich: Nutzte seine vielen offensiven Freiheiten, auch wenn nicht jeder Pass saß. Durchsetzungsstark bei Torvorlage auf Lewandowski.

Süle: Bis zum 1:2 tadelloser Auftritt als Boateng-Ersatz. Startete mit Tackling gegen Wolf, initiierte den Angriff zum Ausgleich.

Hummels: Fiel gegenüber seinem Nebenmann ab. Zu langsam im Laufduell mit schnellem Rebic vor dem Frankfurter Treffer zum 2:1.

Alaba: Fand nicht immer die richtige Abstimmung mit Ribéry, harmlos bei Flanken. Ohne die gewohnte Dynamik.

Martinez: Konnte die Mitte nicht zumachen. Blieb bei Standards ohne Gefahr. Als einer von Heynckes-Lieblingsspielern besonders traurig.

James: Schwaches Ende einer tollen Debütsaison in Deutschland. Verhängnisvolle Ballverluste im Mittelfeld vor beiden Gegentoren.

Thiago: Eroberte Bälle, fand mit öffnenden Pässen die wenigen Lücken im Frankfurt-Defensivblock. Angefressen über Auswechslung.

Müller: Noch nicht der WM-Müller. Flanken sorgten für Gefahr, fanden aber selten den richtigen Abnehmer. Kopfball knapp vorbei (17.).

Lewandowski: Wollte es unbedingt zwingen – lange kein Fortune. Erst an die Latte (8.), dann vorbei (25.). Eiskalt beim Ausgleich.

Ribery: Mit ähnlicher Leistung wie gegen Madrid. Viel Tempo, viel Aufwand, kein Ertrag. Brachte Ulreich mit Rückpass in Bredouille (68.).

Tolisso: Nach Einwechslung schnell im Zentrum der Gefahr. Schlechte Ballannahme in guter Position.

Coman: Nach langer Verletzungspause wieder dabei. Ohne große Wirkung als Müller-Ersatz.

Wagner: War direkt mitten drin im Gewühl, aber der Joker stach nicht.

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

(dpa)
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