Ex-Fußballstars immer häufiger in der Schuldenfalle

Wenn von den Gehältern im deutschen und internationalen Profi-Fußball gesprochen wird, dann ist meist von Millionengehältern die Rede. Allerdings werden solche Summen nur von Fußballern erreicht, deren Vereine regelmäßig an der Champions League beteiligt sind. Die breite Masse der Profis kann es sich dagegen in der Regel nicht leisten, nach Ende der Karriere mit dem Arbeiten aufzuhören.


Keine ausreichende Qualifikation für den Arbeitsmarkt

Beim Wechsel aus dem Fußballbereich in die freie Wirtschaft stehen viele Fußballer allerdings vor dem Problem, dass sie als ungelernte Kraft eklatante Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. Denn im Schnitt verfügt nur einer von vier Profis über eine Berufsausbildung, auf die er nach dem Karriereende im Fußball zurückgreifen kann. Gleichzeitig stehen viele ehemalige Profis vor dem Problem, sich zunächst im wirklichen Leben erneut zurecht finden zu müssen. Denn viele Behördengänge und andere Herausforderungen des Alltags werden zu Profi-Zeiten von den Vereinen erledigt, damit sich die Spieler voll auf den Fußball konzentrieren können.

Ein vielfach totgeschwiegenes Problem

Die Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) schätzt, dass etwa ein Viertel der ehemaligen Profis nach Abschluss der Karriere finanzielle Probleme bekommt und teilweise Hilfe bei einer Schuldnerberatung suchen müssen – so zum Beispiel auf www.schuldendirekthilfe.de. Bei Spielern, deren Karriere durch die vierte Liga geprägt war, werden diese Schicksale selten publik. Anders sieht es aus, wenn es einen trifft, der früher ein ganz Großer war. Das prominenteste Beispiel der letzten Jahre ist der ehemalige Nationaltorhüter Eike Immel. Diesen trieb die Geldnot bis hin zu einer Teilnahme am Dschungelcamp. In letzter Zeit mehren sich zudem die Stimmen, dass der Siegtorschütze zum WM-Titel 1990 Andreas Brehme in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Die Gründe für solche Abstürze sind unterschiedlicher Art. Häufig wird der Lebenswandel nach Ende der Karriere nicht den veränderten Einkommensverhältnissen angepasst. Vor allem aber beschäftigen sich Profis während ihrer Karriere oft zu wenig damit, auf welche Art ihr Geld durch Manager und Berater angelegt wird. Hier können die Verluste schnell mehrere Millionen Euro betragen.

Spielerschulung statt Schuldnerberatung

Von Seiten des DFB und der VdV wird aufgrund dieser Erfahrungen versucht, Spieler bereits in der Jugend auf die beruflichen wie auch privaten Herausforderungen nach Ende der Karriere vorzubereiten. Wichtigster Eckpunkt ist hierbei eine solide Berufsausbildung neben dem täglichen Training. Denn wenn die Karriere erst einmal vorbei ist, ist es meist auch zu spät, mit einer Berufsausbildung anzufangen.

Bild: Thinkstock, Wavebreak Media, Wavebreakmedia Ltd

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