Frankfurt auf Kurs Europa, Darmstadt vor Abstieg

Frankfurt/Main – Nach dem 2:0-Sieg der Frankfurter gegen Darmstadt 98 in einem schwachen Hessenderby sieht es so aus, als würden sich die sportlichen Wege der beiden Clubs trennen.

Die Eintracht ist als Tabellendritter der Fußball-Bundesliga auf dem Weg in den Europapokal, Darmstadt bewegt sich als Tabellenletzter schier unaufhaltsam Richtung Zweite Liga. «Es ist toll, was Niko Kovac hier aufgebaut hat», sagte «Lilien»-Trainer Torsten Frings am Sonntag über seinen Frankfurter Kollegen. «Aber wir geben uns noch nicht auf.»

Die Lage in Frankfurt

Die Eintracht hat jetzt zehn ihrer 19 Saisonspiele gewonnen und ist zu Hause weiter ungeschlagen. Deutlich namhafter besetzte Rivalen wie Bayer Leverkusen oder Schalke 04 liegen im Rennen um die Champions- oder Europa-League-Plätze bereits 11 oder sogar 13 Plätze zurück.

Trotzdem sprechen die Frankfurter weiterhin nur von einem Saisonziel: dem Nicht-Abstieg. «Wir wollen erst die Klasse halten und dann sehen, wo wir stehen», sagte Ante Rebic, im Derby nicht nur aufgrund seines Tores zum 2:0 (83.) der beste Spieler auf dem Platz. Auch das erste Tor durch Makoto Hasebe (74./Foulelfmeter) fiel erst spät, was wieder einmal die Grundtugenden der Eintracht in dieser Saison unterstrich: Fleiß, Beharrlichkeit und Ausdauer. «Im Moment sind wir froh, dass es so stabil bei uns läuft. Zu gegebener Zeit werden wir uns schon neue Ziele stecken», sagte Sportdirektor Bruno Hübner bei «Sky».

Die Lage in Darmstadt

Nach dem elften Bundesliga-Spiel ohne Sieg ist der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits auf sieben Punkte angewachsen. Auch die Verpflichtung von Trainer Frings hat noch nicht Nennenswertes bewirkt. Ein Punkt aus drei Spielen, lautet seine maue Bilanz.

Die Darmstädter Antworten darauf sind im Moment nur Durchhalteparolen und Schiedsrichter-Schelten. «Der Schiedsrichter hat das Spiel ganz klar entschieden», schimpfte Frings bei «Sky». «Das war nicht nur heute so, auch gegen Köln haben wir einen ganz klaren Elfmeter nicht bekommen. Ein gerngesehener Gast in der Liga sind wir bei den Schiedsrichtern nicht.» Der frühere Nationalspieler meinte dabei eine Szene in der 26. Minute, als Frankfurts David Abraham den Darmstädter Peter Niemeyer im Strafraum zu Boden drückte. Ein Pfiff blieb aus.

Frings‘ Analysen blenden jedoch aus, dass Darmstadts Offensivspiel nicht bundesliga-tauglich ist und auch seine Abwehrreihe dem Druck durchweg besser besetzter Gegner nur schwer über 90 Minuten standhalten kann. «Wir werden das anpacken, hoffen, beten und Gas geben, damit die Wende noch kommt. Im Fußball passieren immer Wunder», sagte Neuzugang Hamit Altintop.

So geht es für beide weiter

Die Eintracht kann den Europacup noch auf einem anderen Weg erreichen: über den DFB-Pokal. Dort muss sie schon am Mittwochabend im Achtelfinale bei Hannover 96 antreten. «Dann müssen wir wieder da sein. Egal, was gegen Darmstadt war», sagte Mijat Gacinovic. Die nächsten Gegner der «Lilien» lassen den Beginn einer Aufholjagd noch unwahrscheinlicher erscheinen. Sie heißen Dortmund und Hoffenheim. «Wir müssen halt irgendwann punkten», sagte Jan Rosenthal.

Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa)

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