Freiburgs Erfolgsserie in Hannover beendet

Hannover – Hannover 96 hat die Erfolgsserie des SC Freiburg beendet. Der niedersächsische Fußball-Bundesligist schlug am Samstag die zuvor neun Mal unbesiegten Freiburger mit 2:1 (1:0).

96 liegt in der Tabelle jetzt schon sechs Punkte vor den abstiegsgefährdeten Gästen aus dem Breisgau, die ihr 600. Bundesligaspiel bestritten. Für die nach mehreren Monaten Stimmungs-Boykott erstmals wieder von den Ultras angefeuerten Gastgeber trafen Waldemar Anton (28. Minute) und Felix Klaus (54.). Das späte Tore für die Freiburger schoss Manuel Gulde (88.).

Auf dem neu verlegten Rasen zeigten beide Mannschaften vor 37 800 Zuschauern eine kampf- und laufintensive Vorstellung. Anders als vor knapp zwei Wochen bei der Partie gegen Wolfsburg ließ der Untergrund ein ordentliches Passspiel zu. Der Schwerpunkt dieser an Torchancen armen Begegnung lag indes weniger auf Technik, sondern  mehr auf Taktik und Einsatz.

Hannover war bei ähnlicher Grundausrichtung die mutigere Mannschaft. Der Gastgeber stand hinten sicher mit umgebauter Abwehr und dem ins Mittelfeld vorgerückten Anton, der den verletzten Pirmin Schwegler mit einer starken Leistung vertrat. Nach vorne suchte 96 meist den Weg über Außen.

Die Freiburger überzeugten bei der ersten Rückkehr nach Hannover seit dem Abstieg im Mai 2015, als sie dort am letzten Spieltag eine 1:2-Niederlage kassierten, nur mit Einsatzbereitschaft und Engagement. Die Gäste attackierten früh und versuchten so, den Spielaufbau der Gastgeber zu stören. Das klappte in der ersten Hälfte oft, später weniger.

Das Spiel nach vorne ließ bei den Freiburgern, die auf die gelb-gesperrten Janik Haberer und Nicolas Höfler verzichten mussten, zu wünschen übrig. Das Umschaltspiel klappte nur selten. Bei einer der wenigen guten Offensiv-Aktionen scheiterte Tim Kleindienst (23.) an 96-Keeper Philipp Tschauner.

Nur fünf Minuten nach dieser hochkarätigen Freiburg-Chance schlug Anton zu. Der U21-Nationalspieler versenkte den Ball nach einem missglückten Rettungsversuch von Robin Koch. Das war der Lohn für die offensivere Vorstellung vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel stellte SC-Coach Christian Streich von Fünfer- auf Vierer-Abwehrkette um. Doch schon neun Minuten später erzielte der Ex-Freiburger Klaus nach Konter über Ihlas Bebou das zweite 96-Tor. Danach war Hannover einem weiteren Treffer nahe, aber Gulde erzielte noch den Ehrentreffer.

Nach mehreren Monaten herrschte wieder durchgehend Fußball-Stimmung im Stadion. Auch der harte Kern der Fans auf der Nordtribüne feuerte das Heimteam an und bejubelte die Aktionen auf dem Rasen. Die 96-Ultras haben den im August vergangenen Jahres beschlossenen Stimmungsboykott zumindest vorerst beendet. Sie reagierten darauf, dass die vom Vereinsvorsitzenden Martin Kind geplante Übernahme der Anteilsmehrheit beim Bundesligisten derzeit auf Eis gelegt ist.

Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)

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