Freistoß-Spray: Wird der Schiri-Schaum jetzt auch in Deutschland eingeführt?

Viele Fußballfans rieben sich bei den ersten WM-Spielen verwundert die Augen: Die Schiedsrichter sprühten bei Freistößen vor der Mauer Schaum auf den Rasen, um den notwendigen Abstand zum Ball zu kennzeichnen. Vielfach führte diese Neuerung zu Spott.



Freistoßspray: Sinn oder Unsinn?

Diese Sprühsahne soll laut FIFA den Referees bei der Maueraufstellung helfen. Die Verantwortlichen glauben, dass Schiedsrichter die Einhaltung des richtigen Abstands mit dieser Markierung besser kontrollieren können. Zudem nehmen die meisten Spieler die Linie offenbar ernst und versuchen gar nicht, die vorgegebene Entfernung von 9,15 Metern durch kleine Schritte nach vorne zu verkürzen. An diesem technischen Hilfsmittel regt sich aber große Kritik. Erstens sehen die Unparteiischen bei der Verwendung unfreiwillig komisch aus. Manche glauben, das untergräbt deren Autorität. Zweitens kostet das Anbringen Zeit, das verzögert das Weiterspielen. Drittens bezweifeln viele die Notwendigkeit der Sprühsahne.

Herbert Fandel sieht Spray kritisch

Zu diesen zählt Herbert Fandel, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichterausschusses. Er stellt bei der Aufstellung von Freistoßmauern keine großen Probleme fest. Die Referees müssten bei einem Freistoß nur den Abstand richtig einschätzen und im Anschluss den Blick auf die Mauer richten sowie bei einem Verschieben sofort eingreifen. Fandel setzt dabei auf die Aufmerksamkeit und die Autorität der Unparteiischen. Die Meinung des obersten Schiedsrichters Deutschlands hat Gewicht: Deswegen dürfte ein solches Spray weder in der Bundesliga noch in den Amateurligen zum Einsatz kommen. Anders verhält es sich bei der zweiten WM-Neuerung, der Torlinientechnik. Mit ihr lässt sich analysieren, ob sich ein Ball hinter der Linie oder noch auf der Linie beziehungsweise davor befindet. Der DFB hat die Einführung bisher abgelehnt. Aber immer
mehr Klubs fordern sie. Aufgrund der hohen Kosten würde sie aber nur in der Bundesliga Anwendung finden. Amateurvereine können sich diese Technik nicht leisten.

Freistoßspray wird es in Deutschland nicht geben

Das Freistoßspray bei der WM 2014 sorgt für Diskussionen und Häme. Viele betrachten die Sprühsahne als verzichtbares Hilfsmittel, Herbert Fandel als wichtiger Sportfunktionär beurteilt das gleich. Eine Einführung in Deutschland steht deshalb nicht an. Spannend wird, zu welchem Fazit die FIFA nach der WM kommt. Hält sie dieses Mittel für geeignet und beharrt auch bei künftigen Turnieren darauf? Oder schafft sie das Spray sofort wieder ab? Weitere interessante Artikel zum Thema Fußball finden Sie hier.

Fotocredit: Gerisch – Fotolia



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