Gewerkschaft der Polizei fürchtet Fan-Leichtsinnigkeit

Berlin – Die gelockerten Corona-Bestimmungen der Bundesregierung könnten «unter ‚ausgehungerten‘ Fußballfans zu einer unbedarften Leichtsinnigkeit führen».

Das sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, dem «Kicker» unter Bezug auf den Re-Start der Fußball-Bundesliga am Samstag ohne Beteiligung von Zuschauern. Er hoffe jedoch, dass dem nicht so sein wird, fügte er hinzu.

Positiv stimme ihn, «dass sowohl Fanvereinigungen wie auch die DFL bereits verdeutlicht haben, wie wertvoll es ist, dem Stadion fern zu bleiben. Natürlich wird die Polizei die Situation um die Stadien im Auge haben. An die Fans sei gesagt: Lasst die Mannschaften spielen und haltet euch an die Regeln. Das ist genauso wichtig wie auf’m Platz», unterstrich Radek.

Beim Geisterspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (2:1) kurz vor der Corona-Zwangspause hatten sich vor dem Stadion viele Anhänger versammelt. Auszuschließen sind solche Menschenansammlungen auch an den kommenden Spieltagen nicht. Aktuell gibt es aber keine Hinweise auf Zusammenkünfte vor den Stadien, diverse Fangruppierungen haben sich davon distanziert.

Die Wiederbelebung des Spielbetriebs sei «prinzipiell ein gute Sache», erklärte Radek, doch wiederholte er: «Ich hatte vor gut zwei Wochen davor gewarnt, zu früh Geisterspiele zu veranstalten. Dabei bleibe ich auch. Unsere Erfahrung lehrt, dass sich schon bei anderen Gelegenheiten Menschen in Größenordnungen zusammengefunden haben, die die Corona-Maßnahmen letztlich konterkariert haben.»

Fotocredits: Kay Nietfeld
(dpa)

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