Hertha-Investor Windhorst gegen Regulierung im Profifußball

Berlin – Hertha-Investor Lars Windhorst steht Regulierungen im Profifußball wie einer Begrenzung von Gehältern skeptisch gegenüber.

«Ich bin da liberal eingestellt: Je weniger Regulierung, desto besser», sagte der Unternehmer in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung». «Die Naturgesetze der Wirtschaft werden auch jetzt automatisch greifen.»

Im Vorfeld der Saison-Fortsetzung in der Bundesliga am kommenden Wochenende nach der Corona-Zwangspause hatte sich die Diskussion um üppige Gehälter von Top-Spielern und horrende Ablösesummen verstärkt. Windhorst teilt die Kritik nicht. «Ich bin ein starker, glühender Verfechter der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, das sich über Jahrzehnte hinweg in der ganzen Welt erfolgreich bewährt hat», sagte der 43-Jährige. «Ein Zeichen dieses Modells ist es, dass es in allen Wirtschaftsbereichen, und dazu gehört der Sport, nach Angebot und Nachfrage geht.»

Windhorst war im vergangenen Sommer mit seiner Investmentfirma Tennor beim Berliner Bundesligisten Hertha BSC eingestiegen. Er übernahm für über 224 Millionen Euro 49,9 Prozent der Anteile an der Profiabteilung. Windhorst wiederholte in der «Süddeutschen Zeitung» seine Kritik an der 50+1-Regel in Deutschland, nach der der Verein die Mehrheit an seiner Profiabteilung behalten muss.

Er halte es «grundsätzlich für problematisch, wenn es in Europa ein Land gibt, das von allen anderen abweicht. Und Deutschland stellt hier in der EU eine Ausnahme dar», sagte er. Windhorst sieht durch die Regel einen Nachteil für die Bundesliga im Vergleich zu den anderen Top-Ligen in Europa. «Jeder sieht, dass das große Geld im Fußball in Europa verdient wird, und da frage ich mich schon, ob es da noch eine Wettbewerbsgleichheit gibt.»

Fotocredits: Andreas Gora
(dpa)

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