Hertha-Serie hält auch gegen Augsburg

Berlin – Bruno Labbadia gelingt mit Hertha BSC auch mit viel Zittern weiter fast alles.

Unter dem neuen Coach hat der Berliner Fußball-Bundesligist seine Erfolgsserie nach der Corona-Pause mit einem 2:0 (1:0)-Sieg am Samstag im Heimspiel gegen den FC Augsburg fortgesetzt – allerdings zeigte seine Mannschaft nach einer souveränen ersten Halbzeit einen enormen Leistungsabfall und rettete nur mit viel Glück den knappen Vorsprung.

Den kurzfristigen Ausfall des zuletzt stark aufgelegten Matheus Cunha wegen einer leichten Gehirnerschütterung hatten die Herthaner im leeren Olympiastadion zunächst bestens weggesteckt: Das 1:0 erzielte der für Cunha von Labbadia erstmals in die Startformation berufene Javairô Dilrosun in der 24. Minute. Für die glückliche Entscheidung sorgte der eingewechselte Krzysztof Piatek in der Nachspielzeit.

Durch den dritten Sieg im vierten Spiel holte Hertha mit Labbadia zehn von zwölf möglichen Punkten. In der Tabelle rückte der Hauptstadtclub mit 38 Punkten auf Rang neun vor. Gegner Augsburg muss dagegen den Blick gehörig nach hinten richten. Das Team des wie Labbadia während der Corona-Zwangspause verpflichteten Heiko Herrlich bleibt bei 31 Zählern und fiel auf Platz 14 zurück.

Daran vermochten auch die sechs Wechsel nichts zu ändern, die Herrlich am Ende dieser englischen Woche im Vergleich zum 0:0 gegen den SC Paderborn vorgenommen hatte. Nur wenige Minuten zu Beginn setzte seine Mannschaft zunächst nach vorn ein paar Akzente, auffällig dabei auf der linken Seite Noah Sarenren Bazee bei seinem Startelf-Debüt.

Nach seiner Hereingabe mussten die Herthaner auch den ersten Schreckmoment überstehen: Keeper Rune Jarstein war mit Sergio Cordova zusammengekracht, musste behandelt werden. Nach seinem Riesenpatzer zuletzt beim 2:2 auswärts gegen RB Leipzig rappelte sich der 35 Jahre alte Norweger aber wieder auf und spielte weiter.

Hertha dominierte und kontrollierte, ließ Ball und Gegner laufen. Und durfte – den Corona-Gepflogenheiten folgend – auch jubeln. Nach einem Abpraller von Augsburgs Torwart Andreas Luthe schnappte sich Dilrosun den Ball, spitzelte ihn mit links über einen Gegenspieler und vollendete souverän zum 1:0. Das vierte Saisontor des Niederländers, der zuletzt Ende Februar von Anfang an ran gedurft hatte.

Dass sich die Augsburger mit nur einem Gegentor in die Pause retteten, hatten sie zum einen Keeper Luthe zu verdanken, zum anderen Hertha-Routinier Vedad Ibisevic, der bei vier Versuchen den Ball nicht im Gästetor unterbringen konnte. Und das hätte sich beinahe schon kurz nach dem Seitenwechsel gerächt. Jarstein ließ bei einer Hereingabe den Ball in die Mitte abklatschen, konnte dann aber den Schuss von Sarenren Bazee über die Latte lenken.

Doch blieb es nicht nur bei einem Aufflackern der Augsburger. Die Gäste machen Druck und Hertha konnte sich nicht befreien. Die Augsburger gewannen nun die Zweikämpfe, waren wacher, aggressiver und gefährlicher. Labbadia reagierte und brachte in Piatek und Mathew Leckie zwei frische Offensivkräfte. Das half aber auch nichts.

Spieler wie Augsburgs Ruben Vargas Martínez wirbelten auf dem Feld. In den Schlussminuten bettelten die Berliner förmlich um das Gegentor, der eingewechselte Georg Teigl verpasste nur knapp, der ebenfalls eingewechselte Marco Richter traf nur die Latte – anders als Piatek danach auf der Gegenseite.

Fotocredits: Hannibal Hanschke
(dpa)

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