HSV-Chef Bruchhagen: Erst Klassenverbleib, dann Finanzen

Hamburg – Für Vorstandschef Heribert Bruchhagen hat der Verbleib des Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga Priorität, auf Sicht will er aber die wirtschaftliche Sanierung des Traditionsclubs vorantreiben.

«Wir sind im Lizenzspieleretat Siebter und tabellarisch 16., das ist Fakt. Das müssen wir in die Waage bringen», sagte der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) und heutige HSV-Clubchef in der Sport1-Sendung «Doppelpass». «Erst mal bin ich aber voll fokussiert auf den Klassenverbleib.»

Gelingt die sportliche Rettung, will er im Sommer damit beginnen, das Ungleichgewicht im Kader zwischen Kosten und Leistung in den Griff zu bekommen. «Es gibt zwei Möglichkeiten: Wir steigern die Einnahmen oder wir sparen und schauen auf die Gehaltsstruktur», betonte Bruchhagen. Er hatte am 14. Dezember 2016 Jahres seinen glücklosen Vorgänger Dietmar Beiersdorfer an der Spitze des Liga-Dinos abgelöst.

Dass der HSV mit Hilfe von Gönner und Anteilseigner Klaus-Michael Kühne im Winter noch teure Akteure wie den Brasilianer Walace (9 Millionen Euro Ablöse), Mergim Mavraj (1,8) und Kyriakos Papadopoulos (500 000 Euro Leihgebühr) geholt habe, verteidigte der 68-Jährige. Da der Kader im Defensivbereich schlecht aufgestellt gewesen sei, habe man nachgebessert. «Der Klassenverbleib steht turmhoch über allem.»

Dass er zu seiner Frankfurter Zeit Geldgeber von außen wie Kühne attackiert habe, relativierte Bruchhagen. «Ich habe immer gesagt, dass Herr Kühne eine Glücksfall für den HSV ist. Für einen Verein im Konkurrenzkampf wie Eintracht Frankfurt war das natürlich nicht so gut.»

Fotocredits: Hasan Bratic
(dpa)

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