Job-Motor erneuerbare Energien: der Norden profitiert

Auch wenn die Realisierung der politisch beschlossenen Energiewende auf Bundesebene noch zahlreiche Probleme mit sich bringt, zeigen einige Regionen in der Praxis, wie die Umsetzung funktionieren kann. So können Hamburg und Schleswig-Holstein auf eine positive Bilanz verweisen und gehen mit gutem Beispiel voran.




Schwerpunkt: Ausbau von Windparks

Mit staatlicher Unterstützung, die bereits im Koalitionsvertrag verankert ist, sollen große Windpark-Projekte auf dem Land und vor der norddeutschen Küste in den nächsten Jahren verwirklicht werden. Die bisherigen Förderungen sollen bis zum Jahr 2017 fortgeführt werden, sodass Investoren optimale Bedingungen vorfinden. Mit Vattenfall baut ein Stromriese vor Sylt einen Offshore-Windpark mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Ein weiterer wird vor Norderney vom dänischen Unternehmen Dong geplant. Damit nehmen diese Regionen eine bedeutende Rolle für die Energiewende ein. Gleichzeitig fordern die Vertreter des 2010 gebildeten Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), dass insbesondere die Entwicklung von Cleantech weiter gefördert wird, wenn der Klimawandel ernst genommen werden soll (mehr Infos zur Investition in Cleantech gibt es hier). So könnte sich in der gesamten Region ein neuer Industriesektor herausbilden, der sich auch auf den Arbeitsmarkt positiv auswirkt.

Neue Jobs durch die Energiewende

Der Cluster Erneuerbare Energien Hamburg umfasst in der Hamburger Metropolregion bereits 185 Unternehmen, die ihre Kompetenzen und Erfahrungen in diesem Interessenverbund zusammenführen. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien sind sogar mehr als 1.500 Unternehmen mit 25.000 Mitarbeitern befasst. Allein in Hamburg profitieren rund 15.000 Arbeitnehmer vom steigenden Bedarf, was einen Zuwachs von 5.000 Arbeitsplätzen von 2008 bis 2012 bedeutete. Für die nächsten zwei bis drei Jahre werden zusätzliche 10.000 Mitarbeiter benötigt, so die Prognose des EEHH. Allerdings ist hier auch die Politik auf Bundesebene gefragt, denn das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll im nächsten Jahr überarbeitet werden. Dass mit Cleantech die Wirtschaftsstruktur regional gestärkt werden kann, sollte eine Motivation für die politische Weichenstellung sein.

steigender Arbeitskräftebedarf durch erneuerbare Energien

Die Wirtschaft der Metropolregion Hamburg ist ein guter Beweise dafür, dass der Ausbau erneuerbarer Energien nicht nur unverzichtbar für die nachhaltige Abkehr von umwelt- und klimaschädlicher Stromproduktion ist, sondern auch die regionale Wirtschaftsstruktur kräftig beleben kann. So wurden hier bereits 25.000 neue Jobs geschaffen – bis 2015 werden weitere 10.000 Arbeitskräfte in der Region benötigt.

Bild: Franz Metelec – Fotolia

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