Karneval in Köln – Zeit der Jecken und Bützchen
Der Kölner Karneval ist jedes Jahr erneut eine Attraktion und zieht Tausende von Besuchern in die Metropole am Rhein. Die Straßen sind bis zum Bersten gefüllt mit Karnevalsteilnehmern in bunten Kostümen, mit Schaulustigen und Besuchern aus verschiedensten Städten. Der Karneval in Köln hat Tradition und verliert in keinem Jahr an seiner Anziehungskraft auf Groß und Klein, Jung und Alt, richtige Kölner, oder Besucher aus anderen Städten.
Im November geht es los
Jedes Jahr um die gleiche Zeit, am 11. November um 11.11 Uhr, ist der Startschuss für den Karneval in Köln. Dieser beginnt dabei eher ruhig und steigert sich schrittweise. Nach der Weihnachtszeit beginnen die ersten Karnevalssitzungen, die ersten Bälle werden abgehalten und schließlich wird am Donnerstag vor Aschermittwoch – ebenfalls um 11.11 Uhr – der Straßenkarneval eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt ist die Stadt nicht mehr zu halten und in jeder Bar, in jeder Kneipe, in jeder Straße feiern die sogenannten Jecken den Karneval in Köln.
Traditionen in Köln zur Karnevalszeit
Am Karnevalsonntag schließlich finden die sogenannten Kölner Schull- und Veedelszöch statt, ein Straßenumzug, bei dem die besten Wagen und Fußgruppen der Veedel (verschiedene Stadtviertel von Köln) prämiert werden, um am Rosenmontagszug teilnehmen zu dürfen. Der große Rosenmontagsumzug ist für eingefleischte Jecken ein ganz besonderes Highlight, an dem teilzunehmen für viele eine ganz besondere Ehre und Freude ist.
Begleitet und untermalt werden die Veranstaltungen und Umzüge des Karnevals in Köln von dem Ausruf „Kölle Alaaf“, was soviel bedeutet wie „Es lebe Köln“ und auf das 19. Jahrhundert zurückgeht. Gerade zum Zweck der – eher spaßig gemeinten – Abgrenzung zu den ewigen Rheinrivalen der Stadt Düsseldorf hat der Ausruf eine besondere Bedeutung und wird stetig wiederholt.
Ebenfalls elementarer Bestandteil des Kölner Karnevals ist das sogenannte Bützchen – ein kleines Küsschen, das auf die Wangen verschiedener Menschen mit geschürzten Lippen verteilt wird. Bei den Jeckinnen wird in diesem Zusammenhang auch gerne ein roter Lippenstift verwendet, der das Bützchen deutlich sichtbar macht.
Die Prunksitzungen als elementarer Bestandteil
Ein besonderes Highlight für die Kölner Jecken zur Karnevalszeit sind vor allem die Prunksitzungen mit ihrer Musik. Beim Kölner Karneval ist jedoch entscheidend, dass es kaum Lieder gibt, die nur im Karneval gespielt werden, sondern dass viel mehr Lieder zum Tragen kommen, die das ganze Jahr über bei verschiedenen Veranstaltungen Verwendung finden. Bei diesen handelt es sich zum einen um die klassischen Gassenhauer und rheinischen Volkslieder, zum anderen aber auch um leisere Lieder, die andächtig mitgeschunkelt werden. Die Bands wiederum, die Musik auf Karnevalsveranstaltungen spielen, haben im Kölner Raum – und teilweise sogar darüber hinaus – einen gewissen Kultstatus. Zu diesen Bands gehören beispielsweise die Bläck Föös, die älteste Band im Kölner Karneval, die man auch in anderen Teilen Deutschlands kennt. Auch die Höhner mit ihren Karnevalsklassikern wie „Die Karawane zieht weiter“ gehören zu den etablierten Bands des Karnevals und konnten bereits auch außerhalb dessen einige überregionale Hits für sich verbuchen.