Mehr als 100 000 Fans für Pokalfinale in Berlin erwartet

Berlin – Die mehr als 100 000 Fußball-Fans müssen sich rund um das DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund in Berlin auf hohe Sicherheitsmaßnahmen einstellen.

Es gebe Hinweise darauf, dass um die 20 000 Anhänger der Clubs ohne Eintrittskarte in die Hauptstadt kommen wollen, sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf zwei Tage vor der Partie am Samstag (20.00 Uhr). Es werde insgesamt eine sechsstellige Anzahl von Fans erwartet. Das Olympiastadion wird mit 76 197 Zuschauern ausverkauft sein.

Auch nach dem Terror-Anschlag von Manchester sieht die Polizei Großveranstaltungen wie das Pokalfinale «gut geschützt». «Es gibt Kontrollen, es gibt hohe Polizeipräsenz», sagte Neuendorf. Bei dem Anschlag auf ein Popkonzert starben am Montag in England mindestens 22 Menschen.

Die Dortmunder Fans treffen sich am Pokaltag am Breitscheidplatz, Anhänger der Eintracht stimmen sich am Alexanderplatz knapp sieben Kilometer entfernt auf das Finale ein. Beide Fangruppen sollen getrennt voneinander zum Stadion fahren. «Wir hoffen, dass alle Zuschauer ihren Beitrag dazu leisten, dass es sicher bleibt, dass es ein ganz tolles Erlebnis für alle Fans und alle Berliner wird», sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Wie schon bei den Finalteilnahmen 2012, 2014, 2015 und 2016 findet erneut ein schwarz-gelbes Public Viewing in der Hauptstadt statt – in der Arena Berlin finden 8000 Borussia-Anhänger Platz. Wie bei Heimspielen des BVB gelten auch beim Public Viewing erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Unter anderem dürfen nur Taschen mit in die Halle genommen werden, die eine Größe bis maximal zum Format DIN A4 haben.

Das Public Viewing der Eintracht steigt in der Commerzbank Arena in Frankfurt. Vor drei Monaten war es zu massiven Zusammenstößen von Fans der Hessen mit Anhängern von Hertha BSC gekommen. Dabei waren insgesamt knapp 100 Beteiligte festgenommen und mit Stadionverboten belegt worden. Dies werde man auch für das Pokalfinale mit Unterstützung von szenekundigen Beamten im Blick haben, erklärte die Polizei.

Für die Anreise haben die Hessen zwei Sonderzüge organisiert – einen von der Fan- und Förderbetreuung, einen von der Fanszene selbst. Die BVB-Fanabteilung wird einen Sonderzug für rund 900 Zuschauer einsetzen.

Dass in dieser Woche in Berlin auch der Kirchentag mit rund 140 000 Dauerteilnehmern stattfindet, sei aus Sicherheitsaspekten sogar «ein Vorteil», sagte Polizeisprecher Neuendorf. So sei beispielsweise die Technik am Breitscheidplatz nahe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche bereits eingerichtet. Erstmals setzt die Polizei bei den Fanfesten auf Videobeobachtung. Die Kameras zeichnen dabei nicht nur auf, Beamte verfolgen das Geschehen zudem hinter Monitoren. Insgesamt sind mehr als 2000 Polizisten im Einsatz.

Zu Beginn des Pokaltages findet erneut ein Ökumenischer Gottesdienst in der Gedächtniskirche (11.30 Uhr) statt. Daran wird unter anderen auch DFB-Präsident Grindel teilnehmen.

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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