Nach Pfiffen: Goretzka will sich für Schalke «zerreißen»

Gelsenkirchen – Für Leon Goretzka und den FC Schalke 04 war es ein Fußball-Abend zum Vergessen. Erst die Pfiffe gegen den Nationalspieler, dann noch der späte Ausgleich zum 1:1 gegen Hannover 96.

«Wenn die eigenen Fans einen auspfeifen, tut es weh. Im Großen und Ganzen ist es aber im Rahmen geblieben», befand der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler. Auch wenn er sich im Sommer dem FC Bayern München anschließt, versprach Goretzka am Sonntag den Anhängern: «Mein klarer Plan ist, mit Schalke die gesetzten Ziele zu erreichen. Ich werde mich im letzten halben Jahr für den Club komplett zerreißen.»

Domenico Tedesco wurmte der Punkverlust gegen Hannover durch den Ausgleich von Niclas Füllkrug in der 86. Spielminute mehr als die Unmutsbekundungen gegen den lange verletzten Goretzka, den er erstmals nach 93 Tagen wieder in die Startelf beordert hatte. «Nichts Brisantes», sogar als «sanft» empfand Tedesco die Reaktionen der Fans, die Goretzka bei jedem Ballkontakt begleiteten. «Weil wir ein Publikum haben, das uns immer unterstützt.»

Als Tedesco den sichtlich müde werdenden Profi nach 63 Minuten vom Feld nahm, stand es noch 1:0 durch das erste Bundesligator von Winterzugang Marko Pjaca (16.). Doch das Spiel glitt den Königsblauen in der zweiten Hälfte mehr und mehr aus der Hand. «Wenn wir das 2:0 machen, ist der Deckel drauf. Wir haben unsere vielen Konterchancen nicht gut genutzt. Das müssen wir uns vorwerfen», klagte Tedesco.

Man habe nicht damit gerechnet, dass Goretzka «Sonderapplaus» bekomme, räumte Sportvorstand Christian Heidel ein. Dass der Nationalspieler noch bis zum Ende der laufenden Transferperiode zum FC Bayern transferiert wird und Schalke noch eine Ablösesumme kassiert, schloss Heidel mehr oder weniger aus. «Dieses Thema stellt sich nicht, weil es das Thema gar nicht gibt», sagte er. Darin sei er sich mit Goretzka einig. Dennoch mutete es merkwürdig an, dass er nachschob. «Wenn Karl-Heinz Rummenigge anruft, gehe ich ran. Und ich kann nicht sagen, ob ich dann ‚ja‘ oder ’nein‘ sage. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der FC Bayern am 31. Januar um 17.59 Uhr anruft.»

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

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