Rendschmidt und Groß in einem Kanu: Eine Erfolgsstory

Rio de Janeiro – Nimmt man allein die jüngste Vergangenheit als Maßstab, können Max Rendschmidt und Marcus Groß ihre olympische Gold-Party eigentlich schon planen.

Die deutschen Top-Kanuten paddelten ihren Konkurrenten im Kajak-Zweier über die Mittelstrecke zuletzt verlässlich davon, gewannen auch bei der WM im Vorjahr den Titel. Doch vor den Rio-Rennen herrscht eine besondere Anspannung. «Es ist keiner so ein cooler Hund, dass er sagen kann: Ich gewinne da auf jeden Fall Gold», bekannte der Berliner Groß. «Auch wenn die Verwandtschaft flapsig sagt: Du holst ja da eh wieder Gold.»

Seit drei Jahren sitzen Groß und der Essener Rendschmidt gemeinsam im Boot, von Anfang war es eine Erfolgsstory. Gleich bei ihrem ersten großen Event fuhren die Teampartner 2013 in Portugal zum Europameistertitel. «Da scheint ein Boot für die Zukunft gefunden zu sein», schwärmte Verbandspräsident Thomas Konietzko schon damals. Er sollte Recht behalten: Rendschmidt/Groß gelten nun auch bei den Olympischen Spielen in Rio über 1000 Meter als Gold-Anwärter.

Die Form ist da. «Die letzten Trainingstage in Duisburg waren gut, auch die Vorbelastung hat gepasst. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg», befand Groß kurz vor den Vorläufen und Halbfinals am Mittwoch. Tags drauf folgt der Endlauf – und im Anschluss womöglich die Gold-Sause. Ausschweifend dürfte diese allerdings keinesfalls werden. Denn als zwei der stärksten deutschen Kajakpiloten auf der Mittelstrecke werden Rendschmidt und Groß auch noch im Vierer-Paradeboot sitzen, das am Samstag eine Medaille holen soll.

Zunächst sollen der 26 Jahre alte Groß und sein vier Jahre jüngerer Teamkollege Rendschmidt aber im Zweier an die Erfolge früherer deutscher Crews anschließen. Das Gespann Martin Hollstein/Andreas Ihle war in Peking 2008 Olympiasieger geworden, vor vier Jahren bei den Spielen von London gab’s für die beiden immerhin noch Bronze. Im Extremfall wäre Platz drei nun auch schon okay, befand Groß trotz der Gold-Erwartungen. «Ich bin froh, wenn ich was um den Hals hängen habe, was ich zu Hause zeigen kann», sagte er.

Fotocredits: Ute Freise
(dpa)

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