Rummel um angebliches Champions-League-Verbot für Leipzig

Leipzig – Der Rummel um ein angeblich drohendes Champions-League-Verbot für RB Leipzig prallt an Trainer Ralph Hasenhüttl ab.

«So viel ich weiß, hat Deutschland vier Startplätze. Drei fix und einen mit Qualifikation», sagte er bei einer Pressekonferenz in Leipzig. «Wenn sich vier Mannschaften qualifizieren und die UEFA hergeht und sagt, den wollen wir nicht dabei haben, dann lassen Sie die Mal entscheiden», betonte der Österreicher: «Schaun mer ma, was passiert.» Das ganze sei kein Thema in der Mannschaft.

Dafür ist es eines in der Öffentlichkeit. Die «Salzburger Nachrichten» hatten am 22. Februar geschrieben, dass die von Red Bull unterstützten Teams RB (RasenBallsport) Leipzig und RB (Red Bull) Salzburg bei einer erfolgreichen Qualifikation möglicherweise nicht beide in der europäischen Fußball-Meisterklasse starten dürften. Die UEFA hatte dies umgehend als «Spekulation» bezeichnet. Allerdings hatte ein Sprecher mit Verweis auf die entsprechenden Artikel auch gesagt: «Wir haben in der Tat Regeln, die die Integrität des Wettbewerbs und das Thema der Mehrfach-Eigentümer betreffen.»

Auf der Seite redbulls.com firmieren die Wappen der beiden Clubs im Portfolio der RB-Eishockey- und Fußball-Clubs weiter nebeneinander. Jedoch mit den Hinweis unter dem Emblem des Salzburger Clubs: «Offizieller Sponsor Red Bull». Zudem wurde das Modell mit nur einem Sportdirektor für beide Vereine vor der Saison 2015/2016 beendet – es war bis dahin der jetzige alleinige RBLeipzig-Sportdirektor Ralf Rangnick.

In der anschließenden Spielzeit schaffte RB Leipzig den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Nun strebt der Verein als Tabellenzweiter in der Bundesliga der Champions League entgegen. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen den 1. FC Köln haben die Leipziger acht Punkte Vorsprung auf Rang drei und vier. Vom ersten Nicht-Champions-League-Rang trennen das Team von Hasenhüttl zehn Punkte.

Für den RBL-Coach ist der Weg bis dahin (Champions League) jedoch «noch verdammt weit, deswegen mache ich mir über solche Dinge im Moment noch gar keine Gedanken», sagte er und versicherte: «Aber ich weiß, dass ich hin einem Verein arbeite, wo sehr viele Menschen sich darüber enorm viele Gedanken machen. Bestimmt mehr als die «Salzburger Nachrichten», die ja nicht gerade die Pressestelle der UEFA sind.»

Tags zuvor hatte bereits Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff mit großer Gelassenheit auf das Thema reagiert. Er habe den Artikel «mit Überraschung» gelesen, hatte Mintzlaff gesagt und betont: «Glauben Sie mir, es gibt bei RB Leipzig keine Nervosität und auch die vermeintlichen Signale der UEFA gibt es nicht. Sofern wir uns sportlich dafür qualifizieren sollten, gäbe es keinen Grund daran zu zweifeln, dass wir nächstes Jahr auch international spielen.»

In den Artikeln 5.01 und 5.02 im «Reglement der UEFA Champions League Zyklus 2015-18, Saison 2016/17» heißt es unter anderem, dass kein Verein, der an einem UEFA-Clubwettbewerb teilnimmt, direkt oder indirekt «auf irgendeine Art und Weise Einfluss auf die Führung, die Verwaltung und/oder die sportlichen Leistungen eines anderen an einem UEFA-Clubwettbewerb teilnehmenden Vereins nehmen» dürfe.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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