So viel deutsche Niederlande-Besucher wie nie zuvor

Berlin – Im Jahr 2017 sind so viele Deutsche in die Niederlande gereist wie nie zuvor. Gezählt wurden fast 5,2 Millionen Besucher, die mindestens eine Nacht im Nachbarland verbrachten.

Die Zahl der Gäste aus Deutschland legte damit um etwa zwölf Prozent zu und überschritt erstmals die Fünf-Millionen-Marke. Das teilte das
Niederländische Büro für Tourismus & Convention (NBTC) zur Reisemesse
ITB (7. bis 11. März) in Berlin mit.

Fast 30 Prozent aller Touristen in den Niederlanden kamen damit aus Deutschland. Insgesamt wurden dem NBTC zufolge etwa 17,6 Millionen Übernachtungsgäste gezählt, elf Prozent mehr als im Jahr davor.

Das Büro nennt als einen Grund für dieses Wachstum den «Trend, mehrmals im Jahr Urlaub zu machen» und dafür nahe gelegene Ziele anzusteuern. Zugleich gehört Amsterdam zu jenen Großstädten in Europa, in denen viele Bürger vermehrt über zu viele Touristen klagen und die gegen zu starke Belastungen durch Urlauber vorgehen. So gibt es strengeren Regeln für Airbnb-Vermietungen und Einschränkungen bei der Ansiedlung von Läden, die touristische Dienstleistungen anbieten.

Wenn Reisende in Gegenden kommen, in denen sie die Einwohner «nicht mehr als Touristen erfahren, sondern als Einbrecher in ihr Leben, dann ist das nicht gut», sagte Bram Straatman, NBTC-Direktor in Köln, auf der ITB. Mit Themenjahren, deren Veranstaltungen sich über das ganze Land verstreuen, wollen die Niederlande nun gegensteuern und dabei intensiv mit Reiseveranstaltern zusammenarbeiten, über die zum Beispiel viele Amerikaner und Chinesen Niederlande-Reisen buchen.

Mehr Aufmerksamkeit bekommen soll
Leeuwarden in Friesland, das zu den beiden Kulturhauptstädte Europas 2018 gehört. Das zugehörige Programm mit Theaterstücken, Ausstellungen, Bühnenprogrammen und Installationen läuft dort seit Januar. Ein neues Ziel speziell für Reisende aus Westdeutschland, die kurz über die Grenze fahren wollen, ist das Kunstmuseum «
No hero» in Delden, rund 25 Kilometer von Gronau im Münsterland entfernt. Im April soll es mit 125 Kunstwerke von fünf Kontinenten eröffnen und nach Angaben der Betreiber «mit der Dominanz des niederländischen Erbes in den Kunstmuseen des Landes» brechen.

Die Provinz Flevoland wiederum feiert den
100. Jahrestag der Verabschiedung des Zuiderzee-Gesetzes. Beschlossen wurden damals der Bau eines Deiches, der die Zuiderzee-Bucht von der Nordsee trennte, sowie andere Maßnahmen zur Landgewinnung. Durch die Einpolderung entstand anschließend unter anderem die Insel Flevoland mit der Hauptstadt Lelystad. Dort wird vom 14. bis 16. Juni ein großes Fest zum Thema Wassermanagement gefeiert. Bereits im März öffnet auf dem Ijsselmeer-Abschlussdeich das neue «
Afsluitdijk Wadden Center» mit einer interaktive Ausstellung zum Wattenmeer und zum Überlebenskampf der Niederländer in Zeiten, in denen der Meeresspiegel ansteigt.

Fotocredits: Philipp Laage,Leeuwarden-Fryslân 2018,Theo de Witte
(dpa/tmn)

(dpa)
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