Stimmung wieder im Keller – BVB angeschlagen nach Leverkusen

Dortmund – Das Pokal-Aus in Bremen wirkt nach bei Borussia Dortmund. Die Hypothek des Ausscheidens und deutlichen Stimmungsabfalls nimmt der BVB nun mit ins Bundesliga-Spitzenspiel am 8. Februar bei Bayer Leverkusen (18.30 Uhr/Sky).

Sportchef Michael Zorc war auch zwei Tage nach dem erneuten Achtelfinal-Aus gegen Werder Bremen verärgert. «Weil es ein Wettbewerb weniger ist, in dem wir vertreten sind. Das tut weh, dass wir in Bremen ausgeschieden sind», sagte Zorc mit säuerlicher Miene.

Schon im Vorjahr flog der BVB im Achtelfinale gegen Werder raus. Da spielten die Hanseaten noch um die Europapokalplätze mit, nun steckt Werder mitten im Abstiegskampf. Auch dies gibt Zorc und Trainer Favre zu denken, zumal am Samstag beim Bundesliga-Fünften deutlich mehr Druck droht. «Es war allen nach den Spielen gegen Köln und Union Berlin klar, dass wir mehr Gegenwind bekommen werden. Das war in Bremen jetzt der Fall. Das wird in Leverkusen, die noch mal mehr Qualität haben, noch mal mehr sein», sagte Zorc.

Durch das 2:3 (0:2) nach ganz schwacher erster Halbzeit in Bremen und den wochenlangen Ausfall von Kapitän Marco Reus scheint der Aufschwung nach den ersten drei Ligaspielen im neuen Jahr mit neun Punkten und 15 Toren wie weggewischt. Recht heftigen Gegenwind bekommt Favre nach wie vor für seine Entscheidung, den neuen Top-Torjäger Erling Haaland bei Werder zunächst auf der Bank gelassen zu haben. Mit seinen sieben Toren aus den ersten drei Rückrundenspielen hatte der junge Norweger großen Anteil daran, dass der BVB in der Liga weiter im Meisterschaftsrennen dabei ist.

«Ich bin der Erste, der ihn immer von Anfang bringen will. Aber wir müssen bei ihm aufpassen, wir müssen vernünftig sein», rechtfertigte sich Favre. Haaland war wegen den Nachwehen einer Knieverletzung Anfang Januar im Trainingslager in Marbella erst dosiert bei den Westfalen eingestiegen. Damit die Dortmunder weiter langfristig Spaß an den überragenden Abschlussqualitäten Haalands haben, will Favre sein Juwel in den nun startenden Englischen Wochen nicht verheizen. «Er ist erst 19», meinte der BVB-Coach. «Aber nach dem Spiel ist man natürlich immer schlauer.»

Zorc kann die Debatte ohnehin nicht nachvollziehen. «Wir müssen von dieser einen Personaldiskussion wegkommen. Die Elf, die in der ersten Halbzeit auf dem Platz gestanden hat, hätte es besser machen können», sagte Zorc und benannte weitere Probleme: «Wir waren zu langsam und haben die Zweikämpfe nicht richtig angenommen. Das muss alles besser werden.»

Vorerst fehlt zu allem Überfluss Kapitän Reus wegen einer Muskelverletzung. Gut möglich, dass ihn in Leverkusen der erst 17 Jahre alte Giovanni Reyna ersetzt. «Warum nicht? Das ist möglich», sagte Favre dazu. Reyna war nicht nur wegen seines Zaubertors zum 2:3 der einzige Dortmunder Lichtblick in Bremen.

Fotocredits: David Hecker
(dpa)

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