Trauma: BVB-Profi Kagawa nach Anschlag noch verängstigt

Dortmund – Der Dortmunder Fußball-Profi Shinji Kagawa verspürt auch sechs Wochen nach dem Sprengstoffanschlag auf den BVB-Mannschaftsbus Furcht.

«Ich habe immer noch Angst, in den Bus zu steigen, ich habe Angst, zu den Spielen zu fahren», schrieb der Mittelfeldspieler in seinem japanischen Internet-Blog. Daran habe auch die Verhaftung des mutmaßlichen Attentäters wenig geändert. Er befürchtet, dass es weitere Anschläge auch auf «andere Fußball-Teams» geben könnte. Terror sei für ihn bisher immer weit weg gewesen, nun habe er ihn «am eigenen Leib» erfahren. «Ich kann bis heute nicht gut schlafen», bekannte Kagawa. Zuerst hatte die Tageszeitung «Die Welt» aus Kagawas Blog zitiert.

Nach dem Attentat am 11. April war die für den Abend vorgesehene Champions-League-Partie gegen Monaco kurzfristig abgesagt worden. Zu der Neuansetzung des Spiels nur einen Tag später äußerte sich Kagawa ähnlich kritisch wie zuvor Trainer Thomas Tuchel: «In meinem Kopf waren nur diese Szenen aus dem Bus. Wir hörten, dass das Match am nächsten Tag stattfinden sollte. Ich konnte das nicht glauben, und ich denke, die anderen Spieler auch nicht.»

Kritische Anmerkungen von Tuchel hatten zu einem Streit zwischen dem Trainer und Hans-Joachim Watzke geführt. Der BVB-Geschäftsführer hatte sich zusammen mit Vertretern beider Clubs und der UEFA in aller Eile und ohne detaillierte Informationen entschieden, dass die Partie bereits am nächsten Tag stattfindet. Im Gegensatz zum Trainer gab der Verein jedoch an, dass Tuchel in den Entscheidungsprozess eingebunden worden sei.

Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa)

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