«Vergnügungspark» Camp Nou: Barça flößt Respekt ein

Barcelona – Als Verbandsboss Ángel María Villar ihm den spanischen Supercup überreichte, durfte Lionel Messi mit 29 Jahren einen Einstand feiern. Bei seinem 29. Titelgewinn mit dem FC Barcelona reckte der fünffache Weltfußballer als Kapitän erstmals eine Trophäe in die Luft.

Auch ohne viele Leistungsträger hatte der Meister und Pokalsieger zuvor dem Europa-League-Gewinner FC Sevilla nicht den Hauch einer Chance gelassen: Dem 0:2-Auswärtssieg vom Sonntag folgte im Rückspiel am Mittwoch ein 3:0. Vor dem Liga-Start am Samstag gegen Betis Sevilla ist die Konkurrenz gewarnt.

Im Camp Nou stand wieder einmal Messi im Mittelpunkt – und zwar nicht wegen des Vollbarts und der blond gefärbten Haare. Der Argentinier glänzte als Spielmacher, als Vorlagengeber und auch als Vollstrecker. Nach den beiden Treffern von Arda Turan (10. und 47.) traf er per Kopf zum Endstand (56.). Die Zeitung «Sport» bejubelte auf Seite eins den «Supermessi» und schrieb, der Mann aus Rosario habe das Stadion der Katalanen «in einen Vergnügungspark verwandelt». 

Bei den Hausherren fehlten einige Stammspieler wegen Verletzung – darunter «Kapitän Nummer eins» Andrés Iniesta, der somit Messis «Debüt» ermöglichte. Neymar weilt in Brasilien, wo er mit dem Team des Gastgebers im Olympia-Finale Deutschland bezwingen und erstmals Gold für die Südamerikaner holen will. Andere wie Gerard Piqué und Luis Suárez wurden ganz oder teilweise geschont. Die Neuzugänge um André Gomes, Denis Suárez, Samuel Umtiti und Lucas Digne präsentierten sich aber so, als spielten sie schon jahrelang mit Messi & Co.

Ein TV-Kommentator meinte, wer bei Barça oder Messi Anzeichen eines «Niedergangs» erwartet habe, sei stark enttäuscht worden. Die Blaugrana hätten der Konkurrenz der Primera División Respekt eingeflößt. So sah das auch Trainer Luis Enrique, der nach dem Abpfiff mit stolzgeschwellter Brust spazierte und immer wieder sagte: «Den ersten Saisontitel haben wir sehr souverän geholt.»

Obwohl er wegen einer Verletzung zu den Abwesenden gehörte, wird sich auch Marc-André ter Stegen bei der Zeitungslektüre gefreut haben. Der chilenische Torwart Claudio Bravo, der in der ersten Hälfte einen Elfmeter parierte und mit ter Stegen im heißen Konkurrenzkampf stand, habe sein vorletztes Spiel für Barça bestritten, hieß es. Der Wechsel zu Manchester City sei perfekt. 

Für Sevilla sieht die Welt derweil ganz anders aus. Innerhalb von acht Tagen wurden zwei Titelchancen vergeben. Im Finale um den UEFA-Supercup hatten die Andalusier unglücklich mit 2:3 nach Verlängerung gegen Champions-League-Sieger Real Madrid verloren.

Fotocredits: Quique Garcia
(dpa)

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