Verschlossener Tribünenzugang verhinderte Polizeieinsatz

Rostock – Eine versperrte Tür zur Rostocker Fan-Tribüne war der Grund für das zurückhaltende Auftreten der Polizei während der Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC.

Wie eine Polizeisprecherin erklärte, haben die Beamten versucht, durch einen Tribünenzugang in den Block zu gelangen, als Fußball-Chaoten während der zweiten Halbzeit ein 30 Meter langes Hertha-Banner anzündeten. Die Tür sei jedoch mit einem Schloss von innen verriegelt worden. «Wir sind da nicht reingekommen, es ist ganz einfach so», sagte die Sprecherin. Später sei die Tür gewaltsam geöffnet worden.

Durch die Sitzreihen hätten die Beamten nicht vorgehen können, sagte sie. «Ein Eingriff auf einer vollen Tribüne, auf der auch Unbeteiligte sind, ist immer das letzte Mittel.» Nun würden Videoaufzeichnungen ausgewertet.

In der ersten Halbzeit hatten zunächst Berliner Fans Pyrotechnik abgebrannt. In der zweiten Hälfte hätten dann Hansa-Anhänger das laut Polizei im Jahr 2014 gestohlene Banner angezündet. Das Feuer hatte auch auf Sitzschalen des Ostseestadions übergegriffen. Die Partie musste über eine Viertelstunde unterbrochen werden. Das Spiel gewann der Bundesligist aus Berlin mit 2:0.

Nach dem Einsatz hatte der Chef der Rostocker Polizeiinspektion gesagt, es liege «die Vermutung nahe, dass das Banner über vereinseigene Strukturen und mit Wissen von Vereinsoffiziellen ins Stadion gelangen konnte».

Hansa wies dies zurück. «Schuldzuweisungen und pauschale Verurteilungen von Vereinsmitarbeitern und Vereinsoffiziellen unmittelbar in der Nacht der Ereignisse sind sicherlich in keiner Weise hilfreich, dienlich und gerechtfertigt», sagte Vorstandschef Robert Marien in einer Vereinsmitteilung.

Laut Polizeisprecherin war während der Halbzeitpause ein Gegenstand, der vermutlich das Banner war, aus einem verschlossenen, sonst nicht zugänglichen Bereich unter der Südtribüne hervorgeholt worden.

Fotocredits: Axel Heimken
(dpa)

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