Werders «Weltklasse»-Sieg getrübt: Bartels droht Saisonaus

Dortmund (dpa) – Die erste Euphorie über Werder Bremens ersten Auswärtssieg der Saison wich nicht nur bei Max Kruse ganz schnell. «Das ist natürlich Weltklasse», jubelte der Werder-Stürmer noch unmittelbar nach dem 2:1 (1:0) bei Borussia Dortmund.

Schon kurz darauf war von der Freude bei den Hanseaten aber kaum noch etwas übrig. Zu sehr schmerzte die schwere Verletzung von Kruses Sturmpartner Fin Bartels.

Der zuletzt wiedererstarkte 30-Jährige zog sich bereits in der ersten Halbzeit sehr wahrscheinlich einen Riss der der linken Achillessehne zu. Die Saison dürfte für Bartels früh gelaufen sein. «Es geht klar in diese Richtung», bestätigte Werder-Sportchef Frank Baumann am frühen Samstagabend. Noch auf der Rückfahrt posierte Kruse inmitten seiner Teamkollegen mit einem Bartels-Trikot und postete das Foto im sozialen Netzwerk Instagram mit dem Spruch: «Fin wir sind da! #getwellsoon» (deutsch: werde schnell gesund).

«Einerseits freuen wir uns sehr über den Sieg, andererseits ist es für uns auch ein trauriger Tag. Die Verletzung trübt die Freude brutal», sagte Baumann weiter. Sollte sich der erste Verdacht bestätigen, stünde der Manager unter Druck. Ersatz für Bartels müsste in der Winterpause wohl her. Der Aufschwung Werders unter dem neuen Coach Florian Kohfeldt mit zuletzt drei Siegen aus vier Spielen war auch eng mit dem Duo Kruse/Bartels verbunden.

Mindestens einer der beiden war an allen sieben Toren bei den Siegen gegen Hannover (4:0), Stuttgart (1:0) und nun in Dortmund beteiligt. «Diese Verletzung trübt den Sieg heute, auch weil Fin in den letzten Wochen in bestechender Form war», sagte Kruse, dessen Verletzungspause zu Beginn der Saison bereits zur Formkrise von Bartels geführt hatte. «Jetzt werden wir vermutlich die restliche Saison ohne ihn auskommen müssen. Mit ihm fehlt uns ein wichtiger Baustein», sagte Kruse, der die beiden Bremer Tore in Dortmund durch Maximilian Eggestein (26. Minute) und Theodor Gebre Selassie (65.) vorbereitet hatte. «Im Moment läuft es ganz gut», sagte Kruse zu seiner erneut starken Leistung, die er zumindest in der zweiten Halbzeit auch ohne Partner Bartels zeigte.

Durch den Erfolg in Dortmund und den hergestellten Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze ist trotz der Bartels-Verletzung noch reichlich Selbstbewusstsein vorhanden. «Wir sollten jetzt in diesem Flow bleiben. Auch in Leverkusen ist am Mittwoch was drin für uns. Auch dort wollen wir gewinnen», sagte etwa Kapitän Zlatko Junuzovic.

«Das war ein toller Sieg heute. Wir haben das richtig, richtig gut gemacht über fast 90 Minuten. Das macht auf jeden Fall Mut», sagte auch Kohfeldt trotz der Bartels-Verletzung.

Fotocredits: Ina Fassbender

(dpa)
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