China – Land der Kopien

Als Land der Produktpiraterie ist China inzwischen in der ganzen Welt berüchtigt. Es gibt kaum eine Branche, von deren Produkten keine chinesischen Kopien existieren. Daneben sind aber auch Raubkopien von Filmen und Musik ein großes Thema. Dabei verdienen die Markenpiraten Unmengen an Geld, während die geschädigten Firmen schwere Verluste vermelden.

Immense Schäden durch chinesische Raubkopien

Gefälschte Produkte tauchen in China in allen Branchen auf – von Markenbekleidung über Musik-CDs bis hin zu Computern und Autos. Besonders die internationale Musikindustrie beklagt tiefe Einbußen, denn die raubkopierten CDs werden nicht nur in China, sondern auch in vielen anderen Ländern billig verkauft. Die illegalen Hersteller schrecken nicht davor zurück, gefälschte Produkte in den Heimatländern ihrer Original-Marken auf den Markt zu bringen. Die Höhe der entstandenen Schäden ist nicht bekannt, denn die offiziellen Angaben der chinesischen Behörden sind ungenau und die Dunkelziffer extrem hoch. Dabei liegt ein Teil des Problems bereits im fehlenden Unrechtsbewusstsein der Raubkopierer begründet. In China und anderen Ländern Asiens gelten perfekt hergestellte Fälschungen als ehrenhaft. Dennoch hat auch die Regierung in China dieses Problem erkannt und geht jetzt vermehrt gegen solche Raubkopierer vor, da auch der chinesische Online-Musikdienst 88tc88, an dem sich u.a. auch der deutsche Unternehmer Carsten Maschmeyer beteiligt hat und der ein direkter Konkurrent zu Apples itunes ist, von diesem Problem in Mitleidenschaft gezogen wird.

Schwieriger Kampf gegen chinesische Markenpiraten

Viele Markenunternehmen nehmen den Kampf mit Produktfälschern in China gar nicht erst auf. Sie scheuen sich davor, dass ihre Kunden verunsichert werden, wenn sie wissen, dass von ihrer Marke Raubkopien existieren. Außerdem ist der rechtliche Kampf gegen Markenpiraten kostspielig und führt in vielen Fällen nicht zum gewünschten Erfolg. Das chinesische Rechtssystem hat zwar seine Standards für internationale Investoren in den letzten Jahren verbessert, aber die tatsächliche Durchsetzung der rechtlichen Normen fällt immer noch schwer. Experten raten Marken-Unternehmern, ihre Marke beim Markenamt in Peking zu schützen, bevor sie sie auf den chinesischen Markt bringen. Dies ist zwar zeitintensiv und teuer, kann aber im Fall der Produktpiraterie vor chinesischen Gerichten viele Vorteile bringen. Einige Marken-Unternehmen haben inzwischen ein Aktionsbündnis gegen Markenpiraterie gebildet, da sie sich vom gemeinsamen Vorgehen gegen Raubkopien mehr Erfolgschancen versprechen.

Produktpiraten und Verbraucher

Chinesische Raubkopien fügen zahlreichen Markenunternehmen auf der ganzen Welt immense finanzielle Schäden zu. Für die betroffenen Unternehmen ist der Kampf vor chinesischen Gerichten nicht einfach. Dabei können auch Verbraucher in westlichen Ländern etwas gegen Markenpiraterie tun, indem sie die raubkopierten Produkte nicht erwerben.

Foto: VRD – Fotolia

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