Deutschland im Freudentaumel – Götze sei Dank!

Unglaublich: Nach 24 Jahren ist Deutschland endlich wieder Weltmeister! Das Finale gegen Argentinien verlangte nicht nur der deutschen Elf einiges ab, sondern auch den zahlreichen Fans im Stadion, vor den Fernsehern oder auf den Fanfesten. Nach 120 Minuten Nervenkitzel hieß es dann aber endlich: Da ist der WM-Pokal!

Als Favorit in die Partie

Die Ausgangslage des WM-Finales im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro schien eindeutig: Deutschland ging als klarer Favorit in die Partie. Den ersten Schockmoment erlebte die deutsche Mannschaft dann aber schon vor dem Spiel. Beim Aufwärmen verletzte sich Sami Khedira, der junge Gladbacher Christoph Kramer rückte überraschend in die Startelf. Ansonsten setzte Jogi Löw auf Bewährtes und ließ die gleichen Spieler auflaufen, die auch gegen Brasilien und Frankreich von Beginn an auf dem Platz standen. Die Partie begann hart und erbarmungslos – die deutsche Elf suchte früh die Kontrolle über das Spiel, während Argentinien mit geschickten Kontern glänzte. Auf beiden Seiten sichtbar stets mit dabei: die Nervosität! Wie hart die Partie wirklich zuging, zeigte sich als Argentinier Ezequiel Garay in der 16. Minute mit der Schulter hart gegen Kramers Kopf prallte, worauf der benommen liegen blieb. Der 23-Jährige rappelte sich zwar nach einer Behandlungspause wieder auf, musste dann aber doch eine Viertelstunde später mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz. Für den Gladbacher kam Joker André Schürrle ins Spiel. Nach 45 Minuten stand es noch immer 0:0, wobei dem deutschen Team in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fast noch ein perfekter Standard gelingen sollte – aber leider nur fast.

Vollgas auf Augenhöhe

Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte: mit Vollgas. Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff ging an Lionel Messi, die der mehrmalige Weltfußballer zur Erleichterung der deutschen Fans aber nicht verwandelte. Spätestens jetzt war klar, dass Jogi Löw Recht behalten sollte: Deutschland gegen Argentinien – das war ein Duell auf Augenhöhe. In der Folge blieb die Albiceleste weiter gefährlich, die DFB-Elf hingegen wirkte kurzzeitig fast schon ängstlich und verunsichert. Viele Chancen blieben ungenutzt, Schürrle verstolperte den Ball, Höwedes zeigte, dass er vieles besser kann als Tore schießen. Auch Kroos konnte nach einem starken Özil-Pass nicht zum erlösenden Tor vollenden. Es ging also in die Verlängerung – und Deutschland holte noch einmal alles heraus, was herauszuholen war. Schon nach wenigen Sekunden scheiterte erneut Schürrle an Sergio Romero – doch auch Argentinien machte weiter Druck.

Der goldene Moment

Zu keiner Zeit nahm sich das Spiel eine Auszeit – bis endlich der goldene Moment gekommen war: In der 113. Minute passte André Schürrle den Ball auf den für Miroslav Klose eingewechselten Mario Götze, der den Ball mit der Brust annahm und mit einem Drehschuss direkt ins lange Eck legte. 1:0 für Deutschland und der Titel zum Greifen nahe. Mario Götze schoss sich vom kritisierten Spieler zum WM-Helden. Das deutsche Team legte nun sein ganzes Herzblut in den Kampf – Symbol dafür wurde Bastian Schweinsteiger, der trotz Krämpfen und Schmerzen alles gab, sich nach einem blutigen Faustschlag unters Auge nur notdürftig wieder zusammenflicken ließ und bis zum Ende weiter spielte. Als der oftmals parteiisch wirkende Schiedsrichter Nicola Rizzoli die Partie um kurz nach halb Zwölf deutscher Zeit abpfiff, waren Erleichterung, Freude und Euphorie grenzenlos. Deutschland hat eindrucksvoll gezeigt, wie weit man es mit einer funktionierenden Teamleistung bringen kann: bis zum Titel!

Die Zahlen des Spiels

Elf Torchancen Deutschlands stehen elf Torchancen Argentiniens gegenüber – in Sachen Ballbesitz geht Deutschland aber mit 60 zu 40 Prozent als klarer Sieger hervor. Auch die angekommenen Pässe der deutschen Mannschaft können sich sehen lassen: Hier steht es 597 zu 289 für Deutschland. Zudem gewann Deutschland 153 Zweikämpfe, Argentinien nur 125 – wenn das nicht weltmeisterlich ist…! Mann des Spiels war quotentechnisch Jérôme Boateng: 90 Prozent seiner Zweikämpfe entschied der Bayern-Spieler für sich – und das gegen Lionel Messi und Gonzalo Higuain. Überragend!

Danke Jungs!

Wir gratulieren der deutschen Mannschaft und bedanken uns vor allem bei Jogi Löw, der unsere Elf doch tatsächlich zum Titel geführt hat, bei unserem Rekordtorschützen Miroslav Klose, der 12 Jahre nach seinem ersten WM-Spiel nun endlich auch einmal den Pokal halten durfte, bei Kapitän Philipp Lahm, der seine Mannschaft stets aus dem Hintergrund zusammengehalten hat – einfach beim ganzen Team, vom Auswechselspieler bis zum Physiotherapeuten, für dieses Glücksgefühl!

Video: YouTube
Beitragsbild: Screenshot aus verlinktem YouTube-Video

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