EU-Vergleich zeigt: Deutsche Arbeitskosten steigen weiter an

Inhalt des Artikels sind die Arbeitskosten im EU-Vergleich. Im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Union bewegen sich die Lohnkosten in Deutschland nicht nur ohnehin auf einem höheren Niveau, sondern stiegen zudem in den letzten Jahren auch deutlich stärker an. Diese Entwicklung kann auf mittlere bis lange Sicht zu klaren Wettbewerbsnachteilen führen. Allerdings sind die niedrigeren Zuwächse in anderen Ländern nicht zuletzt auch den dortigen Wirtschaftsbedingungen geschuldet.

Hohe Löhne und höhere Abgaben

Die Lohnkosten in Deutschland sind für Unternehmen nicht nur deshalb höher, weil das allgemeine Lohnniveau sich oberhalb des europäischen Durchschnitts befindet, sondern nicht zuletzt auch wegen der hohen Abgaben für die Sozialversicherung. Diese finanziert nicht nur ein, im europäischen Vergleich, gut ausgebautes Gesundheitssystem und die Kosten der Unterstützung für Arbeitslose, sondern vor allem auch die Renten von aus dem Arbeitsleben geschiedenen Angestellten. Aufgrund der fortschreitenden Überalterung der deutschen Gesellschaft wird dieser Kostendruck in den kommenden Jahren weiter zunehmen und den Faktor Arbeit in den Bilanzen der Firmen in Deutschland weiter verteuern. Denn nicht nur im Vergleich zu anderen europäischen Staaten, sondern auch in Bezug auf frühere Jahre, haben die Lohnkosten in Deutschland stark angezogen.

In Teilen Europas sind die Kosten rückläufig

Innerhalb des Jahres 2013 hat sich eine Arbeitsstunde in Deutschland um durchschnittlich 2,4 Prozent verteuert. Dabei stiegen die reinen Lohnkosten um 2,5 und die Lohnnebenkosten um 2,1 Prozent. Im europaweiten Vergleich liegt Deutschland damit weit über dem Durchschnitt. Noch stärkere Zuwächse konnten lediglich in Volkswirtschaften mit hohem wirtschaftlichem Nachholbedarf entstehen. Hierunter fielen die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Rumänien. In Spanien, Frankreich und Portugal verteuerten sich die Lohnkosten dagegen im selben Zeitraum lediglich um Werte zwischen 0,3 und 0,5 Prozent. Im Falle von Zypern fand sogar ein Rückgang von 7,6 Prozent statt. Ähnlich verhielt es sich in Irland (minus 1,6 Prozent), der Tschechischen Republik (minus 2,5 Prozent) sowie Slowenien (minus 0,6 Prozent). Mehr Informationen zum Thema Lohnkostenmanagement erhalten Sie zum Beispiel auch auf pro-votum.de.

Höhere Qualifikation und bessere Infrastruktur

Trotz des höheren Kostendrucks ist Deutschland als Standort für eine Vielzahl auch internationaler Unternehmen weiterhin attraktiv. Denn die Kosten für Löhne sind nur ein Faktor bei der Beurteilung solcher Standorte. Auch die Qualifikation der Arbeitskräfte sowie die Infrastruktur im Land spielen eine gewichtige Rolle.


Quelle des Bildes: djama – Fotolia

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