Leverkusen gegen Pokal-Angstgegner Werder Bremen

Leverkusen – Der Angstgegner kommt. Wohl auf kein anderes Fußballspiel trifft diese Formulierung so zu wie auf die DFB-Pokalduelle zwischen Leverkusen und Bremen. Sechsmal versuchte sich Bayer gegen Werder, sechsmal misslang es.

Möglicherweise formulierte es Leverkusens Trainer Heiko Herrlich vor dem siebten Anlauf im Viertelfinale deshalb drastisch: «Es geht um Leben oder Sterben.»

Bayers offensiver Mittelfeldspieler Kai Havertz drückte es etwas dezenter aus, als er mit dem jugendlichen Vokabular eines 18-Jährigen festhielt: «Es wäre einfach geil für die ganze Mannschaft und die ganze Stadt.» Klar, denn am Dienstag hat Bayer als Cupgewinner von 1993 gegen den sechsmaligen Pokalsieger Bremen die Chance, erstmals seit neun Jahren wieder das Halbfinale zu erreichen.

Die Voraussetzungen scheinen günstig: Leverkusen ist in der Bundesligatabelle Zweiter. Aber: Werder hat nach dem überraschenden 2:1 auf Schalke den Relegationsplatz endlich verlassen. Das macht selbstbewusster. «Wir wollen in Leverkusen weiterkommen. Das sollte unser Anspruch sein», sagte Werder-Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein.

Der Blick auf die Pokalbilanzen zwischen Bayer und Bremen verheißt Gutes für die Mannschaft von Chefcoach Florian Kohfeldt: Gegen keinen anderen Konkurrenten musste die Werkself so viele Gegentreffer hinnehmen – 13 sind es.

«Das spielt keine Rolle, weder für Leverkusen noch für uns. Einschüchtern wird sie das nicht», betonte Kohfeldt am Montag mit Blick auf die Fakten der bisherigen sechs Partien. Bayer habe jetzt «zurecht noch mehr die Attitüde einer Spitzenmannschaft». Doch es ist ein K.o.-Spiel – und darauf baut der Werder-Coach, der «das Maximale» erreichen möchte: «Ich glaube, das liegt uns – auch von der Mentalität. Ich mag das.» Auch seine Jungs seien sich dessen bewusst: «Die Spannung ist hoch, da brauchen wir nicht drauf einzuwirken.»

Im aktuellen Wettbewerb schaltete Bremen in der ersten Runde auswärts den Drittligisten Würzburg (3:0) und danach die Erstligakonkurrenten Hoffenheim (1:0) und Freiburg (3:2) aus. Bayer gewann zum Auftakt beim Zweitliga-Absteiger Karlsruhe 3:0 nach Verlängerung. Nach dem 4:1 gegen Union Berlin qualifizierten sich die Leverkusener mit dem 1:0 in Mönchengladbach für die Runde der besten acht Teams – mit der peinlichen Slapstickszene von Herrlich, der für seine Schwalbe eine 12 000-Euro-Strafe zahlen musste.

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

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