Rennkanute Brendel gewinnt Gold – Weber/Dietze Zweite

Rio de Janeiro – Die deutschen Rennkanuten um Sebastian Brendel sind erfolgreich in die Finals gestartet. Der Potsdamer wiederholte seinen Triumph von vor vier Jahren und gewann im Canadier-Einer über 1000 Meter wie in London die Goldmedaille.

Franziska Weber und Tina Dietze gewannen im Kajak-Zweier über 500 Meter Silber. Nur Max Hoff fuhr im Kajak-Einer über 1000 Meter deutlich an einer Medaille vorbei und wurde nur Siebter.

«Wahnsinn. Ich habe solange gearbeitet. Es war ein hartes Rennen. Ich habe eine gute Taktik gewählt und niemanden wegfahren lassen», sagte Brendel nach seinem erneuten Coup. «Im Endspurt haben es alle schwer gegen mich.» Silber holte der Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos, Bronze ging an Serghei Tarnovschi aus Moldau.

Brendels Gold-Triumph war erwartet worden. Seit vielen Jahren ist der 28-Jährige bei allen wichtigen Rennen in seiner Disziplin ungeschlagen. Der deutsche Kanu-Präsident Thomas Konietzko sieht ihn längst auf einer Stufe mit der achtmaligen Olympiasiegerin Birgit Fischer. «Er hat eine Generation, eine Epoche geprägt. Er ist schon jetzt in den Fußstapfen von Birgit Fischer angekommen», sagte er.

Auf der Lagoa Rodrigo de Freitas hat Brendel noch eine weitere Medaillenchance im Canadier-Zweier mit Teampartner Jan Vandrey. Die Vorläufe in dieser Klasse stehen am Freitag an, das Finale soll am Samstag ausgetragen werden. «Mit dem Erfolg im Rücken fährt es sich jetzt leichter», meinte Brendel.

Franziska Weber und Tina Dietze fehlten im Kajak-Zweier nach 500 Meter nur wenige Zentimeter, um ihren Olympiasieg von 2012 zu wiederholen. Mit den letzten beiden Paddelschlägen zogen die Ungarinnen Gabriella Szabo und Danuta Kozak noch vorbei.

Dennoch waren die beiden Deutschen keineswegs enttäuscht. «Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir haben ein Super-Rennen abgeliefert. Nach so einem Rennen kann man sich auch über Silber freuen», sagte Franziska Weber. Wegen ihrer nächsten Rennen in Rio kündigte ihre Partnerin Dietze dennoch nur eine gemäßigte Feier am Abend an: «Wir werden mit Orangensaft oder Apfelsaft anstoßen.»

Die beiden Kajak-Frauen treten in Rio nicht nur gemeinsam im Zweier, sondern auch noch im Vierer über 500 Meter an und dürfen in dieser Disziplin an der Seite ihrer Teamkolleginnen Sabrina Hering und Steffi Kriegerstein auf eine weitere Medaille hoffen. Weber startet obendrein auch noch im Einer, gilt in dieser Klasse aber als Außenseiterin.

Vier Jahre nach dem Bronze-Gewinn lief es für Max Hoff im Kajak-Einer nicht nach Plan. Von Beginn an musste der Essener die Konkurrenz ziehen lassen und schaffte es auch nicht auf den zweiten 500 Metern noch einmal heranzukommen. Olympiasieger wurde der Spanier Marcus Walz vor dem Tschechen Josef Dostal und dem Russen Roman Anoschkin.

In den zwölf Rennsport-Disziplinen will der Deutsche Kanu-Verband mindestens sechs Medaillen gewinnen. Die Slalom-Kanuten waren in der Vorwoche ohne Plakette geblieben.

Fotocredits: Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache
(dpa)

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