Sandro Wagner trifft: Hoffenheim besiegt Leverkusen 1:0

Sinsheim – Für Bayer Leverkusen bleibt der Weg zurück ins internationale Geschäft steinig, 1899 Hoffenheim darf hingegen auf den Sprung in die Königsklasse hoffen. Die Werkself unterlag beim Champions-League-Anwärter mit 0:1 (0:0).

Damit warten die Leverkusener weiter auf den ersten Sieg unter ihrem neuen Trainer Tayfun Korkut. Drei Tage nach dem Königsklassen-Aus bei Atlético Madrid mussten die Gäste in der Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag hinnehmen: Vor 28 117 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena traf Sandro Wagner (62. Minute) mit seinem elften Saisontor für die zu Hause weiter ungeschlagenen Kraichgauer.

«Wir haben Europa noch nicht abgeschrieben», hatte Sportdirektor Rudi Völler nach dem 0:0 bei Atlético Madrid versichert. Und so gingen die Gäste in der hochklassigen Partie zunächst auch zu Werke. Vom Anpfiff an setzten beide Teams auf ihre spielerische Klasse und kreierten jede Menge Chancen. Ein Plus erkämpfte sich dabei zunächst Leverkusen: Die Korkut-Elf verbuchte weniger Ballverluste und hätte durch Admir Mehmedi, Karim Bellarabi und Kevin Kampl in der Anfangsphase die Führung erzielen können.

Der Tabellenvierte aus Hoffenheim stürmte mit seinem Topscorer Andrej Kramaric, dem wiedererstarkten Ungarn Adam Szalai und mit Wagner. In der 37. Minute scheiterte der Ex-Darmstädter mit einem Drehschuss ebenso an Torhüter Bernd Leno wie kurz vor dem Pausenpfiff Szalai.

Bei Leverkusen agierte Kevin Volland eifrig, aber glücklos als Angriffsspitze: Der Ex-Hoffenheimer, der im vergangenen Sommer für 20 Millionen Euro zu Bayer gewechselt war und beim 0:3 im Hinspiel nach sechs Minuten Rot gesehen hatte, war am Freitag von Bundestrainer Joachim Löw nicht fürs Nationalmannschafts-Aufgebot nominiert worden.

Auch nach dem Wechsel ließ Korkut, der von 2009 bis 2010 als Jugendtrainer in Hoffenheim gearbeitet hat, seinen mexikanischen Stürmerstar Chicharito zunächst auf der Bank sitzen. Sein Kollege Julian Nagelsmann brachte nach einer knappen Stunde Mittelfeldantreiber Nadiem Amiri – der prompt das 1:0 einleitete: Steven Zuber passte nach seinem Zuspiel in die Mitte, wo Wagner den Ball mit etwas Mühe ins Tor bugsierte. Damit beendete der Ex-Darmstädter seine Ladehemmung: Es war sein erster Treffer seit dem 21. Januar beim 2:0 gegen den FC Augsburg.

Die Einwechslung von Chicharito nach 71 Minuten und später noch von Stefan Kießling brachte den Leverkusenern nichts Zählbares mehr. Dafür hätten die längst überlegenen Hoffenheimer nach einem Foul von Kampl an Kerem Demirbay noch einen Elfmeter bekommen können, Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied aber anders. Mit diesem Erfolg und der Niederlage von Mitkonkurrent Hertha BSC in Köln festigten die Hoffenheimer ihren vierten Platz.

Fotocredits: Thomas Frey
(dpa)

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